Eine Zecke auf einem Grashalm
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FSME-infizierte Zecken inzwischen auch in den Bergen nachweisbar

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FSME: Infizierte Zecken sind auch in höheren Regionen aktiv

FSME: Infizierte Zecken sind auch in höheren Regionen aktiv

Bayern ist fast komplett FSME-Risikogebiet, neu ist, dass sich infizierte Zecken aufgrund des Klimawandels inzwischen auch in höheren Regionen finden. Neben dem heimischen Gemeinen Holzbock hat sich zudem die eingewanderte Auwaldzecke breitgemacht.

Die Zecken sind schon wieder aktiv, denn kaum ist es mehrere Tage mehr als sieben Grad warm, verlassen sie ihre Winterstarre und machen sich auf die Suche nach einem Blutopfer. Der Auwaldzecke reichen sogar schon Temperaturen um die vier Grad, um aktiv zu werden. Hochsaison haben die kleinen Blutsauger gewöhnlich von April bis Ende Oktober. In milden Wintern sind sie allerdings schon früher durstig.

FSME und Borreliose

Nicht jeder Zeckenstich hat Folgen für die Gesundheit. Jedoch sollte man sich bewusst machen, dass Zecken bis zu 50 verschiedene Krankheitserreger übertragen können. Bekannt und besonders gefährlich sind FSME-Viren und Borreliose-Erreger.

Während es für FSME eine vorbeugende Impfung gibt, steht für die Lyme-Borreliose kein Impfstoff zur Verfügung. Infektionen können aber mit Antibiotika behandelt werden.

Zeckenaktivität nimmt in Norddeutschland zu

Die Zahl der bundesweit registrierten FSME-Erkrankungen ging 2021 deutlich zurück - laut Daten des Robert Koch Instituts (RKI) von 712 auf 417. Das sei aber immer noch ein vergleichsweise hoher Wert, betont Gerhard Dobler, Leiter des Nationalen Konsiliarlabors FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Die Zahl schwankt von Jahr zu Jahr unter anderem je nach Witterung und Freizeitverhalten deutlich. Im Rekordjahr 2020 trieb das Coronavirus die Menschen ins Grüne. Während Bayern fast komplett Risikogebiet ist, gibt es in Norddeutschland nur vereinzelt betroffene Regionen. Aber auch hier nimmt die Problematik zu, so Dobler.

Das Robert Koch Institut weist immer mehr FSME-Risikogebiete aus - zuletzt etwa Kreise in Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. 175 solcher Risikogebiete gibt es bereits in Deutschland - bundesweit sind mehr als 40 Prozent aller Kreise betroffen.

FSME-infizierte Zecken breiten sich in den Bergen aus

FSME-infizierte Zecken finden sich inzwischen auch in höher gelegene Regionen. Demnach werden etwa in Höhenlagen von 500 bis 700 Metern zunehmend FSME-Fälle registriert.

"In den Tälern wird es ihnen fast zu warm und zu trocken, Zecken brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit", so Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Mit dem Klimawandel breiteten sich Zecken auch in die Berge aus, so Oehme.

Experten raten Betroffenen zur Impfung gegen FSME

Experten raten deshalb zu einer Impfung, wenn man in einem Risikogebiet wohnt oder sich dort länger aufhält. Auch für Berufsgruppen wie Förster, Waldarbeiter und Landwirte wird eine Impfung empfohlen. Die Impfung wird in drei Einzeldosen verabreicht, die alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden muss. Von den Betroffenen der vergangenen Jahre waren nur ein Bruchteil geimpft oder nur unzureichend geimpft.

Eine Zecke muss möglichst schnell entfernt werden

Grundsätzlich ist es wichtig, eine Zecke so schnell wie möglich zu entfernen. Denn je länger die Zecke im Körper bleibt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Erreger überträgt - wenn sie infiziert ist.

Zecke in Nahaufnahme
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Zecken können Krankheiten wie die Hirnhautentzündung FSME und Lyme-Borreliose übertragen.

Die Auwaldzecke ist weit verbreitet

Aber nicht nur unsere heimischen Zecken können ein Gesundheitsrisiko sein. Wegen des Klimawandels machen sich auch andere Zeckenarten wie die Auwaldzecke in Deutschland breit. Die Auwaldzecke ist inzwischen bundesweit nachgewiesen worden, so Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim. Nach dem Gemeinen Holzbock sei dies hierzulande die am weitesten verbreitete Zeckenart. Neben dieser kann auch die Auwaldzecke den FSME-Erreger übertragen. Allerdings stechen Auwaldzecken Menschen eher selten.

Die Auwaldzecke gehört zu den Buntzecken. Sie ist etwas größer als der Holzbock. Ihr Körper ist grau und marmoriert. Auwaldzecken leben auf sonnenexponierten Wiesenflächen und in lichten Wäldern. Sie sind bislang vor allem als Überträger von Babesien-Bakterien bekannt. Diese lösen bei Hunden die sogenannte Hundemalaria aus. Unbehandelt kann diese zum Tode führen.

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Die Auwaldzecke ist in Deutschland inzwischen verbreitet

Tropische Hyalomma-Zecke noch nicht in Deutschland heimisch

Die tropische Hyalomma-Zecke gelangt mit Zugvögeln nach Deutschland. Im Jahr 2021 wurden der Universität Hohenheim im Rahmen einer Studie nur zehn Tropenzecken zugesandt. In den Jahren 2019 und 2020 waren es insgesamt 191. Die Sommer in diesen Jahren waren warm - verbunden mit langen Trockenperioden - was die Entwicklung der Tropenzecken offenbar begünstigte, so Mackenstedt. Noch gehen die Experten der Universität Hohenheim nicht davon aus, dass Hyalomma-Arten in Deutschland heimisch sind. Allerdings könnte vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen und der Zunahme heißer und trockener Sommer damit zu rechnen sein, "dass wir in Zukunft andere Zeckenarten häufiger in Deutschland haben werden als bisher", so Mackenstedt.

Zecken der Gattung Hyalomma sind ursprünglich in den Trocken- und Halbtrockengebieten Afrikas, Asiens und Südeuropas heimisch. Im eurasischen Raum gelten sie unter anderem als wichtige Überträger des Krim-Kongo-Virus und des Hämorrhagischen Fiebers. Die erwachsenen Zecken saugen Blut vor allem an großen Tieren, aber auch der Mensch ist ein potenzieller Wirt. Anders als europäische Zecken jagt die Hyalomma-Zecke aktiv und kann Warmblüter sogar über mehrere hundert Meter verfolgen.

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