Eine Tontafel aus Mesopotamien zeigt ein ineinander verschlungenes Liebespaar, das die Lippen aufeinander presst. Die Tafel ist 3.800 Jahre alt. Außerdem gibt es einen Text aus dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, der das Küssen beschreibt. Dieser Text gilt als ältester Beleg und ist 4.500 Jahre alt. Somit küssen sich Paare schon viele tausend Jahre lang.
Küsse sind ein Merkmal entwickelter Gesellschaften
Außerdem gibt es Belege, dass diese Form der Intimität nicht an einem Ort entstand und sich dann über die Welt ausbreitete, sondern ihren Ursprung an vielen verschiedenen Orten hat, sagt der Altertumsforscher Toels Pank Arboll von der Universität Kopenhagen: "Anthropologische Studien zeigen außerdem, dass der romantische Kuss heutzutage nicht in allen Gesellschaften üblich ist. Sondern nur in solchen, wo es viele verschiedene gesellschaftliche Gruppen gibt. Das gleiche Phänomen sehen wir auch in den alten Quellen, dass der Kuss dort entstand, wo die Gesellschaft hochdifferenziert war."
Auch Schimpansen küssen
So wie in der Hochkultur in Mesopotamien. Was es überall auf der Welt zu geben scheint und auch immer gab: Küsse als Zeichen der Freundschaft oder zwischen Eltern und Kindern. Solche Zärtlichkeiten gibt es übrigens auch bei den nächsten Verwandten des Menschen, das sind die Zwergschimpansen, Bonobos genannt, sowie die "gemeinen Schimpansen".
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