Wen im Sommer der Heuschnupfen plagt, der sollte sich in der Adventszeit genau beobachten. Zimt-, Anis- und Haselnussplätzchen und auch Marzipan können Eiweiße enthalten, die bestimmten Pollenallergenen ähneln. Allergische Reaktionen nach dem Griff in die Keksdose sind leider kein Einzelfall. Pollenallergiker sollten deswegen entweder ganz auf Lebkuchen und Co. verzichten, wenn sie von ihrer Kreuzallergie wissen, oder nur sehr vorsichtig ausprobieren, was sie vertragen.
Anis und Zimt - in jedem Lebkuchen
Das klassische Lebkuchengewürz besteht meist aus Anis, Nelken, Koriander, Zimt, Kardamom, Pfeffer und Piment - und enthält damit mögliche Allergene für alle, die im Frühjahr und Sommer auf Sauerampfer-, Spitzwegerich-, Beifuß-, Goldrute- und Gänsefußpollen verschnupft reagieren. Alle, die auf diese Pollen allergisch sind, können - so der Deutsche Hausärzteverband - nicht nur bei Anis, Pfeffer und Zimt, sondern auch bei folgenden Nahrungsmitteln Atemnot oder eine laufende Nase entwickeln: Sellerie, Karotte, Paprika, Gurke, Sonnenblumenkerne, Knoblauch, Kümmel, Curry, Muskat, Ingwer. Die Allergene aus Gemüse und Obst können oftmals durch Erhitzen "entschärft" werden. Bei Gewürzen funktioniert dies leider nicht.
Nesseln durch Nüsse
Baumpollenallergiker sollten in der Weihnachtszeit genau beobachten, ob sie auf Nüsse allergisch reagieren. Wem also im Frühjahr und Sommer die Pollen von Hasel, Erle, Ulme, Weide, Pappel, Esche, Birke, Hainbuche, Eiche und Rotbuche zu schaffen machen, bei dem besteht die Möglichkeit, dass auch Hasel-, Para-, Erd- und Walnuss sowie Mandeln Allergiesymptome hervorrufen. Auf das beliebte Marzipan, das aus Mandeln besteht, oder auch Nougat, das aus Haselnüssen hergestellt wird, muss dann vielleicht verzichtet werden. Mit Vorsicht zu genießen sind für diese Allergiker auch Äpfel, Birnen, Pflaumen, Aprikosen, Kirschen, Sellerie, Karotte, Kiwi und Curry.
Der Allergie auf der Spur
Der beste Schutz vor unliebsamen Hautreaktionen, Atemnot oder Schnupfennase ist es, unverträgliche Gewürze und Lebensmittel zu meiden. Dazu muss man seine Lebensmittel-Unverträglichkeiten aber möglichst genau kennen. Um diese zu entdecken, ist oft eine langwierige Detektivarbeit nötig. Der Gang zum Allergologen kann dabei helfen. Wichtig ist es aber auch, die Reaktionen des eigenen Körpers genau zu beobachten.
So kommen Allergiker gut durch den Advent
Im Supermarkt sind verpackte Lebkuchen und Plätzchen oft mit Allergikerhinweisen versehen. Auf dem Christkindlmarkt fehlen diese Hinweise häufig. Deshalb sollten Allergiker hier besonders vorsichtig sein. Der einzige Weg, um auf der sicheren Seite zu stehen, ist: selber backen. Dabei kann man typische Allergene ersetzen - Haselnüsse und Erdnüsse zum Beispiel durch Mandeln, Haferflocken, Kokosraspeln oder Amaranth. Als Ei-Ersatz kann man eine Mischung aus zwei Esslöffeln Wasser, einem Esslöffel Pflanzenöl und einem halben Teelöffel Backpulver nehmen.