Vin Diesel, Bruce Willis, Andre Agassi oder Ben Kingsley: Sie alle tragen ihre Glatze mit Stolz. Doch wäre ein funktionierendes Haarwuchsmittel auf den Markt gekommen, als sich ihr Haupthaar anfing zu lichten – sie hätten es bestimmt genommen und auf den Glatzkopf verzichtet. Vielleicht kommt dieses heiß ersehnte Wundermittel bald aus Erlangen. Forscherinnen und Forscher der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben einen neuen Wirkstoff entwickelt, der gegen hormonell bedingten Haarausfall helfen soll.
Neuer Wirkstoff aus Erlangen regt Haarwuchs an
Weltweit leiden etwa 70 Prozent aller Männer und 40 Prozent der Frauen an hormonell bedingtem Haarausfall.
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Es gebe zwar bereits zwei Wirkstoffe, die gegen hormonellen Haarausfall helfen, heißt es von der Uni Erlangen. Der Nachteil aber sei, dass die Behandlung dauerhaft sein müsse. Sobald die Therapie unterbrochen werde, gehe auch der Erfolg und das Haupthaar verloren. Der neuentwickelte Wirkstoff hingegen rege die Bildung neuer Haarfollikel an, aus denen dann neue Haare wachsen können.
Erlanger Forscherteam will Unternehmen gründen
Das Mittel, das so viele Männer herbeisehnen, basiert auf einer löslichen Form des CD83-Moleküls. In vorklinischen Studien habe es bislang keine Nebenwirkungen gegeben, so die Uni. Nun möchte das Wissenschaftsteam der Hautklinik am Universitätsklinikum Erlangen und der Abteilung für Immunmodulation der Universität ein Unternehmen gründen und den Wirkstoff auf den Markt bringen. Gelingen soll das mit dem m4 Award des Freistaats Bayern. Diesen Preis, der mit einer Förderung in Höhe von 500.000 Euro verbunden ist, konnten Prof. Dr. Alexander Steinkasserer, Dr. Dmytro Royzman und Prof. Dr. Carola Berking jetzt entgegennehmen.
Preis unterstützt Weg vom Labor auf den Markt
Mit dem m4 Award unterstützt der Freistaat Bayern im Bereich Biomedizin den Weg aus dem Forschungslabor auf den Markt. Neben dem Preisgeld gewinnen die Sieger auch eine zweijährige intensive Projektbegleitung. In bislang fünf Preisrunden mit 25 ausgezeichneten Forschungsprojekten schafften es neun, ein neues Unternehmen zu gründen.
Ob das mit dem Erlanger Haarwuchsmittel gelingt, wird sich zeigen. Immerhin hat das Forscherteam dem Kind schon einen Namen gegeben, nämlich MalliaBioTech. Neben ihm erhielten in diesem Jahr noch vier weitere Forschungsprojekte aus Bayern einen m4 Award.
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