Seit dem 13. Oktober ist der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS fürs bloße Auge zu sehen, wo das Wetter mitmacht. Er taucht abends nach Sonnenuntergang im Westen über dem Horizont auf - halten Sie Ausschau nach seinem langen und hellen Schweif, der etwa eine Handbreit lang ist und steil in die Höhe ragt. So ein Strich am Himmel ist so ungewöhnlich, dass er auch dem ungeübten Auge auffällt.
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Doch richtig prächtig wird ein Komet erst im Fernglas oder Teleskop - oder auf Fotografien. Denn schon Ihre Handy-Kamera sieht den Kometen weitaus besser als Ihr Auge. Manche der eingebauten Kameras sind inzwischen auch für Nachtfotografien ganz gut geeignet. Zumindest für ein Bild zur Erinnerung. Wer etwas professioneller ans Werk gehen will, findet hier unsere Tipps.
Gute Bilder vom Kometen: Tipps zur Astrofotografie
- Suchen Sie schon vorab einen geeigneten Beobachtungsplatz ohne Lichtquellen, fernab jeder Stadt und mit möglichst guter Sicht auf den Horizont Richtung Westen.
- Bringen Sie Zeit und Geduld mit, damit Sie etwas üben können.
- Schalten Sie den Blitz an der Kamera aus.
- Nutzen Sie ein Stativ: Kometen sind wie Sterne so wenig hell, dass Sie lange Belichtungszeiten brauchen.
- Nehmen Sie einen Fernauslöser mit oder wählen Sie eine Auslöserverzögerung, sonst verwackelt das Bild allein durch das Auslösen der Kamera.
- Bauen Sie Ihre Fotoausrüstung noch im Hellen auf und testen Sie sie, damit Sie später im Dunkeln blind wissen, wo Sie hinfassen müssen.
- Ziehen Sie sich warm genug an, Sie werden viel herumstehen!
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Und dann so viel Licht wie möglich
Kometen sind sehr lichtschwach. Um sie überhaupt ablichten zu können, hilft nur eins: Ihr Kameraobjektiv muss so viel Licht wie möglich einfangen. Dabei werden andere Objekte wie Bäume oder Häuser unter Umständen überbelichtet. Nur der Himmel sollte nicht zu hell werden. Das ist ein bisschen kniffelig, wenn die Dämmerung noch nicht vorbei ist.
- Stellen Sie die Belichtungszeiten und die Blende, wenn möglich, manuell ein. Machen Sie Testreihen mit unterschiedlichen Blenden und Belichtungszeiten.
- Hohe ISO-Werte ermöglichen zwar kürzere Belichtungszeiten bei Dunkelheit, erhöhen aber das Bildrauschen. Verwenden Sie lieber kleine ISO-Werte, damit die Bilder klar werden.
- Fokussieren Sie lieber manuell, der Autofokus kommt am Himmel oft an seine Grenzen. Nehmen Sie einen hellen Stern dafür zur Hilfe. Zur Not reicht es auch, wenn Sie auf einen Baum oder ein Haus am Horizont scharf stellen.
- Stellen Sie eine möglichst offene Blende (kleine Blendenzahl wie 2.8 oder 4) ein, dann fällt mehr Licht in Ihr Objektiv und Sie können kürzere Belichtungszeiten wählen.
- Kleine Brennweiten (Weitwinkel) wie 28 oder 35 mm eignen sich für stimmungsvolle Panorama-Aufnahmen. Suchen Sie sich einen schönen Bildvordergrund. Der Komet selbst wird in der Aufnahme allerdings recht klein erscheinen.
- Bei kleinen Brennweiten gelangt mehr Licht in die Kamera. Sie können kürzer belichten, die ISO-Zahl verringern oder die Blende für höhere Bildschärfe weiter schließen (größere Blendenzahl).
- Längere Brennweiten ziehen bei einigen Kameras größere Blendenzahlen nach sich (die kleinste Blendenzahl ist dann z.B. 8 statt 4), dann müssen Sie die Belichtungszeit oder den ISO-Wert erhöhen
- Je länger die Brennweite, umso stärker macht sich die Erddrehung bemerkbar, der Komet und die Sterne bewegen sich schneller durch Ihren Bildausschnitt. Das bedeutet auch: Je stärker Sie auf den Kometen zoomen, umso weniger lang können Sie belichten, ohne dass der Komet "verschmiert".
- Hier erfahren Sie, was Sie derzeit noch alles am Sternenhimmel sehen können.
Wenn alles gelingt, dann machen Sie so tolle Fotos wie diese von Komet Neowise, der 2020 zu sehen war.
Audio: Tipps vom Hobby-Kometenjäger
Dieser Artikel ist erstmals am 11. Oktober 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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