In der Schule und Kita sind Kopfläuse ein Dauerthema, denn Kinder sind bevorzugte Opfer. Läuse nutzen jeden noch so kurzen direkten Kopf-zu-Kopf-Kontakt, um neues Terrain zu erobern. Bevorzugt halten sich die Blutsauger im Bereich der Schläfen, Ohren und in der Nackengegend auf. Kopfläuse springen nicht und fliegen auch nicht von Kopf zu Kopf, sie sind aber flotte Krabbler.
Wie erkennt man Kopfläuse?
Ein zuverlässiges Mittel, um einen Läusebefall festzustellen, ist der Nissenkamm. Bei starkem Juckreiz sollten Sie die Haare Ihres Kindes mit einer Spülung behandeln, bevor Sie sie mit einem Nissenkamm durchkämmen. Die Spülung erleichtert das Kämmen und verhindert, dass die Läuse flüchten. Wischen Sie den Kamm nach jedem Durchgang auf Küchenpapier ab, um die Läuse erkennen zu können. Wenn Sie bei Ihrem Kind Kopfläuse entdecken, sollten auch andere Familienmitglieder untersucht und die Schule informiert werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
Behandlung von Kopfläusen
Die optimale Behandlung besteht aus einer Kombination von chemischen Läusemitteln und dem täglichen Durchkämmen der nassen Haare mit dem Nissenkamm. Es gibt verschiedene Mittel in der Apotheke, und für Kinder unter zwölf Jahren können diese auch vom Arzt verschrieben werden. Wichtiger Hinweis: Eine zweite Behandlung sollte unbedingt acht bis zehn Tage nach der ersten erfolgen, die dann auch den Läusen an den Kragen geht, die bei der Erstbehandlung noch Läuseeier waren.
Beratung zu Läusen in der Apotheke oder beim Arzt
Falls Sie unsicher sind, welches Mittel für Ihr Kind am besten geeignet ist, sollten Sie sich von einem Arzt oder Apotheker beraten lassen. Besonders während der Schwangerschaft, Stillzeit oder bei bestehenden Allergien ist dies wichtig. Die vom Umweltbundesamt zugelassenen Läusemittel sind auf Verträglichkeit und Wirksamkeit getestet.
Läuse werden selten über Gegenstände übertragen
Nach einem Kopflausbefall ist es nicht nötig, große Reinigungsaktionen zu starten. Kopfläuse werden selten über Gegenstände wie Mützen, Kopfkissen oder Bürsten übertragen, da sie ohne regelmäßige Nahrungsaufnahme schnell austrocknen. Sie können Mützen oder Kuscheltiere vorsichtshalber in einen Plastiksack verpacken und drei Tage stehen lassen. Eine Studie der Universität Townsville zeigte, dass Kopfläuse über Gegenstände wie Mützen oder Böden kaum übertragen werden.
Kopfläuse sind lästig, aber nicht gefährlich
Kopfläuse sind flügellose, blutsaugende Parasiten. Mehrmals täglich, etwa alle drei Stunden, saugen sie Blut und geben dabei Speichel in die Haut ab, was den typischen Juckreiz verursacht. In seltenen Fällen können Kratzwunden und Infektionen entstehen. In Europa übertragen Kopfläuse jedoch keine Krankheiten. Die Läuse sind etwa 2 bis 3 Millimeter groß und können mit bloßem Auge gesehen werden, wenn sie Blut gesaugt haben und rötlich erscheinen.
Nissen: Die Kinderstube der Läuse
Die Nissen, die Eier der Läuse, sind etwa 0,8 Millimeter groß und haften fest am Haaransatz. Sie lassen sich nicht durch einfaches Haarewaschen entfernen. Die Larven schlüpfen nach sieben bis acht Tagen, und die leeren Nissen bleiben am Haar kleben. Wenn die Nissen weiter vom Haaransatz entfernt sind, wurden sie bereits verlassen. Der gesamte Entwicklungszyklus einer Laus dauert etwa 18 bis 21 Tage.
Läuse und Hygiene
Der Mythos, dass Kopfläuse durch mangelnde Hygiene entstehen, ist falsch. Läuse befallen Menschen aller Alters- und Gesellschaftsschichten, unabhängig davon, wie oft die Haare gewaschen werden.
Dieser Artikel ist erstmals am 4.10.2019 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel überarbeitet und erneut publiziert.
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