Gesund und nachhaltig grillen - also gut für die Umwelt UND die eigene Gesundheit. Daniela Krehl, Ernährungswissenschaftlerin bei der Verbraucherzentrale Bayern, weiß, wie das geht:
1. Auf die Qualität der Kohle achten
Für viele kommt nur Holzkohle infrage – sonst brauche man ja gar nicht erst zu grillen. Mit dem DIN-Zertifikat EN 1860-2 ist sichergestellt, dass kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthalten sind. Wem der Umweltschutz wichtig ist, der sollte bei Grillkohle und -briketts Produkte aus Deutschland bevorzugen und auf Zeichen für nachhaltige Waldwirtschaft achten, wie etwa das FSC-Siegel. Es kennzeichnet Holzprodukte, die aus einer nachhaltigeren Waldbewirtschaftung stammen. Nicht näher gekennzeichnete Grillkohle kann auch durch Raubbau an Urwäldern entstanden sein. Ohne die Zerstörung von Wäldern wird Grillkohle aus Reststoffen gewonnen. In einigen Geschäften erhalten sie beispielsweise Grillbriketts aus Olivenkernen, Maisspindeln oder Kokosnussschalen.
Im Video: Nachhaltig Grillen - Tipps für die richtige Holzkohle
2. Holzkohle, Gas oder Solar?
Das ist Geschmackssache. Gesundheitlich ist Grillgut vom Holzkohlegrill nicht unbedingt die erste Wahl. Sobald Grillkohle und Grillgut in Kontakt treten, können krebserregende Stoffe entstehen.
3. Alternative zur Alufolie
Alu-Schalen sorgen dafür, dass das Grillgut nicht direkt mit der Kohle in Berührung kommt. Eigentlich empfehlenswert, allerdings ist die Produktion von Alufolie mit einem hohen Energieaufwand verbunden. Außerdem sollte Alu nicht mit Säuren in Verbindung kommen: Stichwort Marinaden! Besser sind Behältnisse aus Edelstahl, die sind darüber hinaus immer wieder einsetzbar.
4. Fertig mariniert oder lieber selber marinieren?
In den Metzgertheken werden oft bereits fertig marinierte Fleischteile zum Grillen angeboten. Das ist zwar praktisch, allerdings lässt sich der Frischegrad des Fleisches dann kaum mehr sicher feststellen. Außerdem sollte Grillfleisch nicht vor dem Grillen gesalzen werden, sondern erst danach auf dem Teller. Sonst sind zähe "Schuhsohlen" fast garantiert.
Bei fertigen Dips und Grillsoßen lohnt es sich immer auch, einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen. Meist sind sie extrem zuckerhaltig. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein hat Saucen überprüft und festgestellt, dass die zum Teil zuckerhaltiger sind als so manche Schokoladen oder andere Süßwaren. Häufig sind sie auch relativ fettreich.
5. "Bierdosenhähnchen" vom Grill
Bierdosenhähnchen sind zwar ein Gimmick. Doch ratsam ist es nicht. Das Problem sind die Dosen. Bierdosen gehören nicht auf den Grill oder in den Backofen. Aus dem Lack könnten gesundheitsschädliche Substanzen ins Lebensmittel übergehen. Auf "Bierhähnchen" muss man deswegen aber nicht verzichten. Es gibt spezielle Hähnchengriller mit Aromabehälter zu kaufen.
Im Video: Kleine Küchen-Chemie für den Grillmeister
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!