"Touchdown confirmed": Der NASA-Rover Perseverance ist am 18. Februar 2021 gegen 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit erfolgreich auf der Marsoberfläche gelandet. Bereits kurz nach seiner Landung hat er erste Bilder zurück zur Erde geschickt. Damit hat die eigentliche Mission von Perseverance begonnen: Mindestens ein Jahr lang soll Perseverance auf dem Mars Erkundungen anstellen. Wohlgemerkt, dabei handelt es sich um ein marsianisches Jahr, das rund 687 irdische Tage lang ist.
Im Juli 2020 hatte die US-Weltraumagentur die Raumsonde Perseverance ins All geschickt – nun ist der Rover da, im Jezero-Krater auf dem roten Planeten. Zwischen diesem einst mit Wasser gefüllten Einschlagskrater eines Meteoriten und der NASA-Raumsonde Perseverance ("Beharrlichkeit") lag nach der langen Reise noch eine nervenaufreibende Herausforderung: die Landung auf der Marsoberfläche.
Elf Minuten zum Mars und zurück
Landungen auf dem Mars sind immer mit Spannung und vor allem Anspannung verbunden. Denn streng genommen kann niemand bei der Landung live dabei sein, auch die US-Weltraumagentur NASA nicht. Der Grund dafür ist die große Entfernung des Mars von der Erde. Signale zum Mars von der Erde reisen zwar mit Lichtgeschwindigkeit, brauchen aber trotzdem über elf Minuten, um den roten Planeten zu erreichen. Umgekehrt ist es genauso. Ein Signal zu Perseverance zu schicken und dann die Antwort der Sonde zu bekommen heißt: rund 22 Minuten Wartezeit. Deshalb hat die NASA erst um 21.56 Uhr herausgefunden, dass die Landung erfolgreich war. Zu diesem Zeitpunkt war Perseverance aber bereits sicher auf dem Mars gelandet.
Sieben Minuten des Schreckens bei Perseverance-Landung
Eine Landung auf dem Mars dauert rund sieben Minuten. Das heißt aber auch, dass die Raumsonde Perseverance die Landung vollautomatisiert ausführen musste: den Eintritt in die Marsatmosphäre, den Landeanflug sowie die eigentliche Landung. Das Signal über Erfolg oder Misserfolg einer Landung auf dem Mars kommt erst auf der Erde an, wenn alles geklappt hat – oder es zu spät ist. Daher bezeichnet die Weltraumagentur diesen Prozess auch als "sieben Minuten des Schreckens".
Ähnlich wie die Landung von Curiosity - nur schwieriger
Eine Mars-Landung ist somit immer eine spannende Angelegenheit, aber inzwischen hat die NASA bereits Übung darin. Bereits 2012 hat sie ihren Mars Rover Curiosity auf derartige Weise auf den roten Planeten befördert. Curiosity erforscht den Mars derzeit immer noch im Gale-Krater. Allerdings war die Landung von Perseverance im Jezero-Krater schwieriger, da es sich um anspruchsvolleres Terrain handelt. Außerdem ist der Mars Rover Perseverance größer und schwerer als sein Vorgänger Curiosity.
Die Mission von Perseverance: Suche nach einst vorhandenem Leben, Gesteinsproben, Helikopter
Die eigentliche Mission von Perseverance fängt nach der erfolgreichen Landung jetzt erst an. Der Mars Rover soll im Jezero-Krater nach Hinweisen auf gegebenenfalls einst vorhandenem Leben suchen. Perseverance soll auch Gesteinsproben zu sammeln, die in einigen Jahren im Rahmen eines Mars Sample Return Programms von weiteren Raumsonden aufgesammelt werden könnten. Außerdem mit an Bord ist ein kleiner Helikopter namens "Ingenuity", der als Technologiedemonstration erstmals Flugversuche in der extrem dünnen Mars-Atmosphäre ausführen soll.
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