Keltengrab
Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

Die Sonne geht hinter einem rekonstruierten keltischen Hügelgrab auf.

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Neue Erkenntnisse: Starke Stellung der Frau bei den Kelten

Kelten haben ihre Anführer sehr stattlich begraben – in großen unterirdischen Holzkammern. Zwei der prächtigsten Gräber sind in Baden-Württemberg, etwa zehn Kilometer voneinander entfernt. Und neue Untersuchungen haben einige Überraschungen gebracht.

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Goldschmuck und kostbare Bronzegefäße aus dem 6. Jahrhundert vor Christus – die beiden keltischen Fürstengräber in der Nähe von Ludwigsburg gehören zu den prächtigsten aus vorgeschichtlicher Zeit.

Kelten-Verwandte: Fern, und doch so nah

Schon länger gab es die Vermutung, dass zwischen den beiden Fürsten aus den Grabhügeln in Eberdingen-Hochdorf und Asperg "Grafenbühl" eine Verwandtschaft bestehen könnte, berichtet Dirk Krausse vom Landesamt für Denkmalpflege: "Die Skelette, die wir in diesen beiden Gräbern gefunden haben, stammen beide von sehr hochgewachsenen Männern. Für die damalige Zeit außergewöhnlich groß, über 1 Meter 80. Und durch diese Studie ist jetzt der Nachweis gelungen, dass diese beiden verwandt sind."

Und das, obwohl die beiden Gräber immerhin rund zehn Kilometer voneinander entfernt liegen. Überraschend war: Einer der Männer war der Onkel des anderen, genauer, der Bruder der Mutter des anderen. Das wiederum deutet auf eine starke Rolle von Frauen in den Führungsfamilien der damaligen Zeit hin.

Reich ausgestattete Frauen-Gräber bei den Kelten

Das Ungewöhnliche – fern von genetischen Untersuchungen: gerade in dieser Zeit, im 5. und 6. Jahrhundert vor Christus, gibt es Frauengräber, die reicher ausgestattet sind als die reichsten Männergräber.

Die Herrschaftsform war zwar kein Matriarchat, aber die Frauen hatten eine herausgehobene Stellung. Jedenfalls in den höchsten Gesellschaftsschichten. Macht wurde bei den Kelten über die Frauen vererbt – und diese kamen wohl aus Frankreich.

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