Nicht nur Europa mit dem neuen ESA-Chef Josef Aschbacher möchte einen Sprung in Sachen Weltraumforschung nach vorne machen, auch Bayern ist dabei. Ein Zeichen ist die Einweihung des neuen Fakultätsgebäudes für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie (die Wissenschaft von der Erdvermessung) der Technischen Universität München am Montag in Ottobrunn.
Größte Fakultät für Weltraumforschung in Europa
Das neue Gebäude soll das Kernstück des Weltraumforschungsprogramms sein - und mit 55 Professuren das größte seiner Art in Europa werden. Besetzt sind davon bereits 23, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der auch unter den Gästen zur Eröffnung war, sagte.
"Wir wollen den europaweit bedeutendsten universitären Standort für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie errichten." Universitäts-Präsident Thomas Hofmann, TUM
Kooperation zwischen TUM und Raketenhersteller Ariane
Mit der Eröffnung gab die Universität auch die wissenschaftliche Kooperation mit dem französischen Raketenhersteller Ariane bekannt. Auf dem lastet bereits großer Druck, denn gespannt wird gewartet, ob der bereits mehrfach - auch wegen der Corona-Pandemie - verschobene Start der europäischen Trägerrakete Ariane 6 Mitte nächsten Jahres klappen wird. Die Rakete wird von vielen sinnbildlich für Europas Weltraum-Forschungen gesehen: zu teuer, zu bürokratisch, zu träge und zu risikoscheu.
Forschung in Frankreich und Deutschland
Gemeinsam mit der TU München sind Forschungsprojekte für Trägerraketen und in der Industrieautomatisierung geplant. Die ArianeGroup ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus mit dem französischen Technologie-Unternehmen Safran. Der Airbus-Konzern - wichtigstes Luft- und Raumfahrtunternehmen in Europa - wird zunehmend französisch dominiert. Vielleicht ein Zeichen, den Franzosen nicht das ganze Feld zu überlassen.
"Bayern soll das Space Valley in Deutschland und mit in Europa werden." Ministerpräsident Bayern, Markus Söder (CSU)
Bereits 2018 hatte Söder angekündigt, in Bayern als Forschungsstandort investieren zu wollen. Langfristig soll so ein international konkurrenzfähiges Space Valley in der Metropolregion München entstehen. Zur Eröffnung zeigten Wissenschaftler und Studierende Projekte, die hier weiterentwickelt werden sollen - vor allem in der Praxis, wie beispielsweise die Hochgeschwindigkeitskapsel Hyperloop.
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