Ist die Luftfeuchtigkeit in den Wohnungen hoch, sind das die richtigen Wohlfühlbedingungen für Silberfische. Vor allem Bad und Küche sind betroffen, da dort besonders viel Feuchtigkeit entsteht. Auch wenn der Anblick der flinken Tierchen nicht gerade appetitlich ist, gesundheitsschädlich sind Silberfische nicht. Da sie sich vergleichsweise langsam vermehren, treten sie meist nicht in Massen auf.
Silberfische lieben Süßes
Silberfischchen sind flinke, lichtscheue, flügellose Insekten. Ihr wissenschaftlicher Name lautet "Lepisma saccharina" und dieser verrät eine Vorliebe der Silberfischchen: Sie mögen es süß und stärkehaltig.
Sie fressen gerne Zucker, Haferflocken, Tapeten und Papier. Ebenso lieben sie auch Eiweißhaltiges wie Haare und Hautschuppen.
Wo sind Silberfische zu finden?
Silberfischchen mögen es feucht und warm, sie "wohnen" gerne in Bad und Küche oder Waschküche: zwischen 20 und 30 Grad Celsius und bis zu 90 Prozent Luftfeuchte - da fühlen sie sich wohl. Reduziert man die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Lüften, macht man es diesen unliebsamen Mitbewohnern ungemütlich.
Silberfischchen trifft man tagsüber selten an. Sie huschen eher vorbei, wenn man nachts zur Toilette geht. Bei Tageslicht verstecken sie sich in Fugen und Ritzen, hinter Sockelleisten oder unter Kühlschränken. Nimmt man ihnen die Verstecke, indem man Ritzen und Spalten im Fußboden verschließt, wird man sie schneller los.
Tipps. So kann man Silberfischchen bekämpfen
Auch wenn Silberfischchen nicht gesundheitsschädlich sind, will man beim nächtlichen Gang aufs Klo nicht auf sie treten. Um sie loszuwerden, gibt es sanfte Methoden. Dazu gehört, den Tieren auf einem Stück Papier etwas Futter anzubieten - zum Beispiel eine ausgehöhlte halbe Kartoffel. Die Silberfische lieben Stärke. Wenn sie sich dann zum Festschmaus versammelt haben, einfach das Ganze ins Freie transportieren.
Martialischere Varianten sind, mit einem Fön in Fugen und Ritzen zu pusten, um die Fischchen auszutrocknen. Auch eine Futtermischung aus Backpulver und Zucker tötet die Tiere. Klebefallen - Papier mit Honig beschmiert zum Beispiel - helfen auch, die Lästlinge loszuwerden. Und wenn keines der Hausmittel hilft, gibt es in Drogerien spezielle Köderfallen.
Am besten ist jedoch, dafür zu sorgen, dass sie sich gar nicht erst ausbreiten.
Was kann man gegen Silberfische tun?
- Ritzen und Fugen abdichten.
- In Bad und Küche regelmäßig gründlich lüften, um die Luftfeuchtigkeit gering zu halten.
- Vorräte in Gläsern mit Gummidichtung aufbewahren.
- Haare und Hautschuppen im Bad täglich aufkehren.
- Mit dem Fön in mögliche Verstecke blasen oder Kieselgur aus der Apotheke hineinstreuen.
Silberfische: Anzeichen für Schimmel im Haus
Misstrauisch sollten Sie werden, wenn sich in Ihrer Wohnung besonders viele Silberfische tummeln. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass in der Wohnung oder dem Haus ein Schimmelbefall vorliegt.
Die Pilzsporen sind für Silberfische eine ideale Nahrungsgrundlage, so können sie sich rasant vermehren und ausbreiten. Insofern können die Tierchen auch ganz nützlich sein, denn Schimmel gefährdet die Gesundheit.
Schimmel: Auswirkungen auf die Gesundheit
Allergiker, Asthmatiker und Personen mit einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig für Erkrankungen, die durch herumfliegende Sporen ausgelöst werden können.
Aber auch Menschen ohne Vorbelastungen können Symptome wie Augenbrennen, Atemprobleme, Schleimhautreizungen, Kratzen im Rachen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Magen-Darm- und Gelenkbeschwerden oder gar Neurodermitis bekommen. Doch ist es schwierig, diese Krankheitssymptome direkt auf die Schimmelbelastung zurückzuführen. Denn es sind so unspezifische Symptome, dass sie auch auf andere Krankheiten zutreffen könnten.
- Zum Artikel: Schimmel entfernen: Wie bekommt man Schimmel weg?
Im Video: Schimmelgefahr - ab Minute 16:23
Wie entsteht Schimmel?
In jeder Wohnung wird Feuchtigkeit produziert - durchs Duschen, Kochen, Schwitzen etc. Diese Feuchtigkeit wird an die Raumluft abgegeben. Wenn die Luft warm, trocken und frisch ist, kann sie am meisten Feuchtigkeit aufnehmen. Ist die Luft kalt und verbraucht, schlägt sich die überschüssige Feuchtigkeit, die durch die Luft nicht mehr gebunden werden kann, an den kältesten Stellen im Raum nieder. Dort entsteht leicht Schimmel. Besonders Außenwände, Fensterlaibungen oder Dachfenster bieten ideale Bedingungen für Schimmelbildung. Deshalb ist es wichtig, ausreichend und richtig zu lüften und die Wohnung möglichst gleichmäßig zu beheizen.
Im Video: Silberfische sind Indikator für Schimmel
Dieser Artikel ist erstmals am 8.7.2021 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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