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Was tun bei einer Sommergrippe und wie sind die Symptome?

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Lästige Sommergrippe: Ursachen, Symptome und Behandlung

Lästige Sommergrippe: Ursachen, Symptome und Behandlung

Sommer – Zeit für jede Menge Spaß. Gemein, wenn einen ausgerechnet dann ein Infekt erwischt. Die sogenannte Sommergrippe ist zwar lästig, aber meist harmlos. Was kann man tun, wenn es einen trotz Hitze eiskalt erwischt hat?

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Hauptsaison der Sommergrippe ist – es liegt auf der Hand – der Sommer. Allerdings führt der Name auf andere Weise auf die falsche Fährte. Eine Sommergrippe hat nichts mit einer "echten" Grippe (Influenza) zu tun, die meist im Winter grassiert. Zwar werden beide Erkrankungen von Viren hervorgerufen, aber eine Sommergrippe verläuft deutlich leichter als eine Influenza. Man spricht umgangssprachlich bei Erkältungen im Sommer von einer Sommergrippe.

Was sind die Symptome einer Sommergrippe?

Die Symptome einer Sommergrippe gleichen denen einer einfachen Erkältung: Schnupfen, Husten, manchmal Halsschmerzen, eventuell leichtes Fieber, Gliederschmerzen und Schlappheit. Die Erkrankung entwickelt sich langsam und die Symptome kommen nach und nach. Eine Influenza, die "echte" Grippe, beginnt ganz plötzlich. Schlagartig geht es einem sehr schlecht. Typische Grippesymptome sind: Fieber, Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen. Man fühlt sich sehr krank.

Wie steckt man sich mit Sommergrippe an?

Es gibt über 200 verschiedenen Viren, die eine Erkältung – auch grippaler Infekt genannt – verursachen können. Im Winter sind in der Regel Rhinoviren die häufigsten Auslöser für eine Erkältung. Im Sommer kommen vermehrt die sogenannten Enteroviren ins Spiel. Sie gelten als Auslöser einer Sommergrippe. Diese Erreger vermehren sich im Darm und werden auf der Toilette mit dem Stuhl ausgeschieden.

Durch mangelnde Hygiene werden sie via Schmierinfektion durchs Händeschütteln oder beim Essen übertragen. Neben einer Sommergrippe können die Erreger unter anderem auch die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, eine Herzmuskelentzündung, eine Lungenentzündung und andere Erkrankungen auslösen.

Wie kann man Sommergrippe behandeln?

Selbst bei aller Vorsicht lässt sich eine Sommergrippe nicht immer vermeiden. Leider gibt es kein Mittel, das die Sommergrippe verkürzt. Auch Antibiotika wirken nicht, denn die schlagen nur bei Bakterien an. Das Immunsystem muss eine Virusinfektion selbst bekämpfen, dabei kann man es nur unterstützen.

So kann man Beschwerden lindern

  • Körperliche Schonung: Mindestens die ersten zwei Tage sollte man im Bett bleiben und sich schonen.
  • Starkes Schwitzen und Durchfall können den Elektrolythaushalt durcheinanderbringen, eine würzige Suppe gleicht das wieder aus.
  • Es ist sehr wichtig, viel zu trinken, denn das unterstützt das Immunsystem. Schleim kann sich besser lösen.
  • Inhalationen helfen, die Schleimhäute anzufeuchten und von Schleim zu befreien.
  • Nasenspülungen mit salzigem Wasser durchführen – das lässt die Nasenschleimhäute schonender abschwellen als Nasenspray.
  • Halsbonbons lutschen und mit Salbeitee gurgeln – das ist wohltuend für den Hals und lindert die Entzündung.
  • Fieber belastet in der Sommerwärme besonders. Hier helfen kalte Wadenwickel oder eine fiebersenkende Tablette.

Wie lange dauert eine Sommergrippe?

Meist ist eine Sommergrippe in weniger als einer Woche auskuriert, doch man sollte sich noch eine Weile schonen. Denn in seltenen Fällen kann das Virus auf den Herzmuskel oder die Lunge übergreifen. Alarmsignale sind, wenn jemand nach der Erkältung wenig belastbar ist, zum Beispiel auf einmal nur noch schwer atmend die Treppe hochkommt.

Kann man einer Erkältung vorbeugen?

Der Vorbeugung sind Grenzen gesetzt: Eine Impfung gegen Erkältung allgemein ist wegen der vielen verschiedenen Virenarten nicht möglich. Wer sich Krankheitserreger vom Hals halten möchte, sollte vor allem für ein robustes Immunsystem sorgen.

Die bewährten Ratschläge dafür sind: regelmäßige Bewegung, möglichst wenig Stress sowie Zurückhaltung bei Alkohol- und Tabakkonsum. Außerdem vitaminreiche Ernährung. Bei Kontakt mit vielen Menschen sollte auch auf Hygiene geachtet werden, zum Beispiel durch häufiges Händewaschen. Auch das Tragen einer Maske ist eine bewährte Option, sich vor Erregern – und nicht nur vor dem Coronavirus – zu schützen.

Kälte oder Hitze – zu viel ist zu viel

Oft unterschätzt wird bei hohen Temperaturen das Risiko einer Auskühlung. Nasse Badekleidung, kalte Füße in Sandalen, Zugluft durch geöffnete Fenster oder Ventilatoren oder zu kalt eingestellte Klimaanlagen machen anfällig für Viren-Angriffe. Aber auch zu viel Hitze, etwa durch intensive Sonnenbäder, schwächt den Organismus.

Zudem trocknen die Schleimhäute in Mund und Nase schnell aus, wenn ein erhitzter Körper der Zugluft ausgesetzt ist. Die Viren finden dann leicht ihren Weg ins Körperinnere. Generell sollten starke Temperaturschwankungen vermieden werden – sprich in kühlen Räumen oder am Abend empfiehlt sich einfach eine weitere Kleidungsschicht.

Im Video: Der Viren-Check für Kinder erklärt

Der Viren-Check | Checker Tobi (Tobias Krell) umgeben von Viren-Modellen
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Checker Tobi

Dieser Artikel ist erstmals am 16.08.2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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