Auf dem Startgelände in Texas wird die Starship-Rakete von SpaceX noch einmal auseinandergebaut: Links befindet sich der Super Heavy Booster auf der Startrampe, rechts davon die Starship-Stufe.
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Die Starship-Rakete von SpaceX muss noch einmal auseinandergebaut werden, denn vor dem zweiten Testflug wird ein Bauteil ausgetauscht.

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SpaceX: Zweiter Testflug der Starship-Rakete geplant

Der erste Testflug des größten Raketensystems der Welt endete in einer Explosion, doch dieses Mal soll alles klappen: Am heutigen Samstag soll die "Starship"-Rakete des US-Unternehmens SpaceX gegen 14:00 Uhr zu einem zweiten Testflug starten.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Morgen am .

Gegen 14.00 Uhr deutscher Zeit öffnet sich heute das 20-minütige Startfenster. Dann soll die größte Rakete der Welt, das "Starship" der US-Firma SpaceX vom Weltraumbahnhof Starbase in Boca Chica im US-Bundesstaat Texas abheben. Es handelt sich dabei um den zweiten unbemannten Testflug des leistungsstärksten Raketensystems der Welt. Ein erster Testflug im April dieses Jahres endete vier Minuten nach Start in einer Explosion: Nachdem sich der Booster und die Raketenoberstufe nicht voneinander getrennt hatten, löste SpaceX den Selbstzerstörungsmechanismus aus.

Starship von SpaceX: Super Heavy Booster und Starship sollen geplant im Meer versenkt werden

Der aktuelle Testflug war ursprünglich bereits für Freitag geplant. Er wurde jedoch um 24 Stunden nach hinten verschoben, da ein Antriebsteil an einer der Gitterflossen des Super Heavy-Boosters ausgetauscht werden muss. Bei den Gitterflossen handelt es sich um Steuerflächen, deren Aussehen an einen Kartoffelstampfer erinnert. SpaceX verwendet sie bei der Landung seiner wiederverwendbaren Raketenstufen.

Das Starship von SpaceX besteht bei diesem unbemannten Testflug aus zwei Teilen: Aus einer ersten Stufe, dem Booster, namens Super Heavy sowie einer Oberstufe namens Starship. Das gesamte Raketensystem heißt – etwas verwirrend – auch Starship. Beim Testflug sollen sich nach einem erfolgreichen Start die Raketenoberstufe und der Booster voneinander trennen. Prinzipiell sind beide Stufen so gebaut, dass sie nach einem Flug wieder auf der Erde landen und wiederverwendet werden können.

Bei diesem Testflug aber wird das nicht der Fall sein: Läuft alles so wie geplant, wird der Super Heavy Booster nach der erfolgreichen Abtrennung zur Erde zurückkehren und rund sieben Minuten nach dem Start im Golf von Mexiko "wassern". Das heißt: Er landet auf dem Wasser und geht unter. Die Starship-Oberstufe hingegen wird noch ein wenig höher steigen, bevor auch sie rund anderthalb Stunden nach dem Start nahe Hawaii im Wasser auf der Meeresoberfläche landet und dann versinkt.

Das Raketensystem Starship von SpaceX soll zum Mond fliegen

Wenn der Super Heavy Booster und die Starship-Oberstufe wie für diesen Flug zum Start aufeinander montiert sind, ist die gesamte Rakete rund 120 Meter lang. Damit übertrifft sie die Rakete Saturn V, mit der einst die Astronauten der Apollo-Missionen der NASA zum Mond geflogen waren, um rund zehn Meter. Die Starship-Rakete ist auch leistungsfähiger als die derzeitige Mondrakete der NASA, die SLS-Rakete (Space Launch Systems). Diese hat im Rahmen des Artemis-Programms bereits einen erfolgreichen Start mit dem unbemannten Testflug Artemis 1 um den Mond absolviert.

Starship soll ebenfalls zum Mond fliegen: SpaceX hat von der NASA den Auftrag, die Landefähre für astronautische Mondlandungen im Rahmen des Artemis-Programms zu bauen. Für die geplante NASA-Mission Artemis 3 soll SpaceX die Mondlandefähre mit seiner Starship-Rakete in eine Mondumlaufbahn bringen. Dort könnten die Astronauten von ihrem Orion-Raumschiff in die Fähre umsteigen und anschließend auf der Mondoberfläche landen. Aufgrund der Verzögerung bei der Entwicklung und den Testflügen der SpaceX-Riesenrakete aber ist derzeit unklar, ob die erste astronautische Mondlandung der NASA seit mehr als einem halben Jahrhundert wie geplant 2025 stattfinden kann.

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