Kein Mond stört diesmal den Lyriden-Sternschnuppenregen, doch dafür müssen Sie entweder lange wach bleiben oder sehr früh am Sonntagmorgen raus. Um 3 Uhr morgens erreicht der Meteorstrom an diesem Sonntag (23. April) seinen Höhepunkt, das Maximum. Dann ist die Fallrate der Sternschnuppen am höchsten: 30 pro Stunde können es bei den Lyriden sein. Aber auch in den Stunden davor und danach sind fast ebenso viele unterwegs.
Wo Sie die Sternschnuppen am besten sehen
Die Lyriden haben ihren Namen vom Sternbild Leier (lat.: Lyra) und aus diesem scheinen die Sternschnuppen auch zu kommen. Der Radiant - das ist der scheinbare Ausstrahlungspunkt der Meteore - liegt nah beim hellsten Stern der Leier, der Wega. Die erscheint etwa um 22 Uhr im Nordosten.
Der Radiant der Lyriden, der scheinbare Ausstrahlungspunkt der Sternschnuppen, liegt im Sternbild Leier (Lyra).
Die beste Uhrzeit für die Lyriden
Der noch junge Mond geht am Samstagabend schon gegen halb zwölf Uhr unter, dann werden auch allmählich die Lyriden sichtbar. Die Leier ist als Sommer-Sternbild erst ein später Gast am Sternenhimmel: Gegen 22 Uhr kommt sie erst im Nordosten hinter dem Horizont hervor, wo dichte Dunstschichten das zarte Sternschnuppenfunkeln schlucken. Erst ab Mitternacht steht der Radiant der Lyriden hoch genug im Osten.
Je höher das Sternbild rückt, desto mehr der aktiven Sternschnuppen sind auch tatsächlich sichtbar. Das heißt: Je später Sie gucken, desto besser. Um 3 Uhr nachts ist das Maximum und die Morgendämmerung löscht die Sternschnuppen erst ab etwa 5 Uhr. Zu dem Zeitpunkt ist der Radiant fast senkrecht über Ihnen - dann sind die hohen Fallraten auch wirklich zu sehen.
Zugegeben, es ist eine unwirtliche Zeit für die Sternschnuppen-Jagd. Hoffen wir, dass das Wetter mitspielt und den Blick auf den Himmel freigibt.
Mit hoher Geschwindigkeit rasen klitzekleine Krümel in die Erdatmosphäre. Das bezaubernde Ergebnis: eine Sternschnuppe.
Wie Sternschnuppen entstehen
Wenn ein Staubkorn in die Erdatmosphäre eindringt und verglüht, dann flitzt eine Sternschnuppe über den Himmel. Außer bei sehr großen Brocken sehen Sie aber meist nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern nur seine Lichtspur, einen "Meteor". Denn selbst lichterloh brennend ist das Partikelchen viel zu klein, um von der Erdoberfläche aus sichtbar zu sein. Doch es schlägt mit solcher Wucht und Geschwindigkeit in die Atmosphäre ein, dass es die Sauerstoff- oder andere Gas-Atome darin zum Leuchten anregt. Und das sehen Sie: als Sternschnuppe.
Kosmischer Dreck: Spuren alter Kometen
Viele Sternschnuppen kommen ganz regelmäßig, wie die Perseiden im August, die Geminiden im Dezember oder eben die Lyriden im April. Denn so ein Meteor-Schwarm ist die Staubspur eines Kometen, die der einst bei einer seiner Runden um die Sonne hinterlassen hat und die die Erde danach regelmäßig kreuzt.
Viel Glück bei der Sternschnuppen-Suche!
Tipps zum Fotografieren von Sternschnuppen und weitere Informationen finden Sie hier. Und sollten Sie Sternschnuppen fotografiert haben, dann schicken Sie uns bitte Ihre Bilder!
Wir haben den Artikel am 21.4.2023 aktualisiert, da das zuerst angegebene Datum nicht richtig war.
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