Eine Unterwasser-Aufnahme des Wracks der "Äpplet".
Bildrechte: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN | Jim Hansson, Vrak/SMTM
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Ende 2021 stießen Spezialisten auf das Wrack der "Äpplet". Nun haben Proben bestätigt, dass es sich um das Schwesterschiff der "Vasa" handelt.

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Verschollenes Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert entdeckt

Verschollenes Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert entdeckt

Schwedische Meeresarchäologen haben im Stockholmer Schärengarten das Schwesterschiff der historisch bedeutsamen "Vasa" gefunden. Die "Äpplet" war auch im Dreißigjährigen Krieg gegen Deutschland im Einsatz. Dann hat Schweden sie absichtlich versenkt.

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Was Meeresarchäologen im Schärengarten von Stockholm entdeckt haben, ist weltweit einzigartig, so das schwedische Wrack-Museum: ein untergegangenes Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert, das Schwesterschiff der "Vasa".

"Unser Puls ist gestiegen, als wir gesehen haben, wie ähnlich das Wrack der "Vasa" war", sagte der beteiligte Meeresarchäologe Jim Hansson laut Museumsmitteilung. "Die Hoffnung, eines der Schwesterschiffe der "Vasa" zu finden, ist in uns entfacht worden."

Technische Details und Holzproben bestätigten die Vermutung: Bei dem Ende 2021 gefundenen Wrack handelt sich tatsächlich um das 1659 versenkte Schiff "Äpplet". Die Spezialisten des Wrackmuseums "Vrak" hatten in Zusammenarbeit mit der schwedischen Marine immer wieder in der Meerenge nahe der Insel Vaxholm Ausschau gehalten.

Schwesterschiff "Vasa" untrennbar mit der Geschichte Stockholms verbunden

Teile der Wände waren zwar auf den Meeresgrund gefallen, doch der Rumpf war ansonsten erhalten geblieben. Die eingestürzten Seiten des Wracks wiesen Luken auf zwei unterschiedlichen Ebenen auf - und die Wissenschaftler folgerten, dass es sich um ein Kriegsschiff mit zwei Kanonendecks handeln müsse.

Nun ist der Name Vasa untrennbar mit der Geschichte Stockholms verbunden. Eine Kriegsgaleone mit dem Namen der schwedischen Königsdynastie Vasa (deutsch auch: Wasa) war 1628 bereits bei der Jungfernfahrt kurz nach dem Auslaufen gesunken. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde sie im Stockholmer Hafenbecken - fast vollständig erhalten - wiederentdeckt. Ausgestellt ist sie seit 1990 im weltbekannten Vasa-Museum auf der Stockholmer Insel Djurgården.

"Äpplet" war im Dreißigjährigen Krieg gegen Deutschland im Einsatz

Und die "Äpplet"? 1625 hatte der damalige schwedische König Gustav II. Adolf den Bau von vier Kriegsschiffen angeordnet, darunter zwei große und zwei etwas kleinere. Das eine der beiden großen Schiffe war die "Vasa" - das andere die "Äpplet", die ein Jahr nach ihrem Schwesterschiff zu Wasser gelassen wurde.

Im Gegensatz zur "Vasa" hielt sie sich jahrelang über Wasser, was auch damit zu tun hatte, dass Schiffbauer Hein Jacobsson aus Konstruktionsmängeln der "Vasa" gelernt hatte und die "Äpplet" etwas breiter baute. Schweden konnte so auch im Dreißigjährigen Krieg gegen Deutschland auf sie zählen.

Schweden versenkte das Kriegsschiff ganz bewusst

Nach dem Krieg entschlossen sich die Schweden jedoch dazu, die "Äpplet" zu versenken. Sie wurde Teil einer Unterwasserbarriere, mit der Feinde daran gehindert werden sollten, Stockholm auf dem Seeweg zu erreichen.

Seitdem liegt sie am Grund des Schärengartens, wo nach Angaben des Wrackmuseums bei mehreren Tauchgängen in diesem Frühjahr unter anderem Holzproben genommen wurden. Es stellte sich heraus, dass das Eichholz für den Schiffsbau 1627 in derselben Region gefällt worden war wie das Holz für die "Vasa" einige Jahre vorher.

"Äpplet" soll im Gegensatz zur "Vasa" am Meeresboden verbleiben

"Die Dimensionen, Konstruktionsdetails, Holzproben und Archivmaterial haben allesamt in dieselbe Richtung gedeutet", so Patrik Höglund, ein weiterer Meeresarchäologe des Museums. "Fantastischerweise haben wir das "Vasa"-Schwesterschiff "Äpplet" gefunden." Anders als die "Vasa" soll sie aber wohl am Meeresboden verbleiben. Ihr gehe es dort unten am besten, sagte Hansson der Nachrichtenagentur TT.

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