Das Bild zeigt eine Frau, die trockene Wäsche aus einem Wäschetrockner nimmt.
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Trockene Wäsche im Wäschetrockner und Mikrofasern in der Umwelt - besteht da vielleicht ein Zusammenhang?

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Wäschetrockner setzen Mikrofasern frei

Wäschetrockner setzen Mikrofasern frei

Nicht nur Waschmaschinen, auch Wäschetrockner bringen Mikrofasern in die Umwelt ein. Das haben nun zwei US-Forscherinnen mithilfe von zwei Wäschetrocknern und zwölf sehr pinken Polyester-Decken herausgefunden.

Mikroplastik ist inzwischen so ziemlich überall. Es wurde in der Antarktis und tief im Mariannengraben nachgewiesen, im Meer sowieso, und auch in uns selbst ist es vorhanden: Wir essen es, wir trinken es, wir atmen es ein. In der Variante von Mikrofasern gelangt es auch durch unsere Kleidung – die zu sechzig Prozent aus Polyester besteht – und durch Waschmaschinen in die Umwelt.

Mikrofasern überall – auch durch Wäschetrockner

Aber wie schaut es eigentlich mit Wäschetrocknern aus? Ob diese dazu beitragen, dass Kunststoff-Mikrofasern unserer Kleidung und Wäsche in die Umwelt gelangen, haben die zwei Forscherinnen Kirsten J. Kapp vom Central Wyoming College und Rachael Z. Miller vom Rozalia Project for a Clean Ocean untersucht. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin „PLOS One“.

Zwei Trockner und knallpinkes Polyester

Für ihre Untersuchung verwendeten die beiden Wissenschaftlerinnen zunächst zwei unterschiedliche Wäschetrockner, die sich im normalen Hausgebrauch befinden, einmal im US-Bundesstaat Idaho, einmal in Vermont. Ihre „Versuchsobjekte“ waren zwölf knallpinke Fleecedecken aus Polyester. Diese hatten laut den Autorinnen einerseits den Vorteil, dass eine derartige Farbe in den Haushalten sonst nicht vorhanden sei und sie andererseits die winzigen Fasern gegebenenfalls draußen im Schnee vor den Trocknerentlüftungsschächten gut erkennen könnten.

Mikrofasern gezählt und gewogen

Die Forscherinnen wollten wissen, ob über die Entlüftungsschächte trotz Filter Mikrofasern während eines Trocknungsvorgangs nach draußen gelangen würde.

Das Ergebnis lautet in der Kurzfassung: Ja. Während jedes Trocknervorganges gelangten Mikrofasern über die Entlüftungsöffnung in die Umgebung. Die Forscherinnen entnahmen Schneeproben und konnten die darin enthaltenen Mikrofasern zählen. Im Durchschnitt und pro Quadratmeter fanden sie in der Nähe des Wäschetrockners aus Idaho über 4300 Mikrofasern – und bei dem aus Vermont fast dreimal so viel. Dabei befanden sich natürlich in der Nähe des Entlüftungsrohres besonders viele Fasern und je weniger, desto größer die Entfernung war. Die Forscherinnen konnten aber auch noch in über neun Metern Entfernung die Mikrofasern nachweisen.

Es kommt auch auf den Filter des Wäschetrockners an

Warum genau der eine Trockner so viel mehr Mikrofasern in die Umgebung einbringt als das sehr viel ältere andere Modell, wissen die Forscherinnen nicht so genau. Sie vermuten aber, dass es auch mit der Größe des Filters zusammenhängt, der die Flusen und Fasern auffängt. Dieses Flusensieb war bei dem Trockner aus Idaho nämlich von der Fläche her dreimal so groß wie der des Wäschetrockners – und rein vom Gewicht her hat er auch etwa dreimal so viel Flusen aufgesammelt wie der des Trockners aus Vermont.

Wäscheständer vs. Wäschetrockner

Darüber hinaus fanden die Forscherinnen nicht nur die knallpinken Plastik-Mikrofasern aus ihrer Studie in der von ihnen untersuchten Umgebungen, sondern auch noch eine Menge anderer Fasern. Insgesamt werten sie ihre Studie als Hinweis darauf, dass eben nicht nur Waschmaschinen, sondern auch Wäschetrockner eine große Menge an Mikrofasern in die Umwelt einbringen – und zwar direkt, und nicht erst über den Umweg von eventuell klärenden Abwasseranlagen, die bei einer Waschmaschine quasi zwischengeschaltet sind.

Mehr Forschungsbedarf bei Wäschetrocknern und Mikrofasern

Natürlich hat die Studie auch ihre Grenzen. Einerseits finden sich in Deutschland allgemein weniger Trockner in den Haushalten als in den USA oder Kanada. Laut der Studie gab es 2017 in Deutschland in 42 Prozent der Haushalte Wäschetrockner. Die USA kommen aber ihrerseits auf über achtzig Prozent. Allerdings gibt die Studie selbst auch keinen Aufschluss darüber, wie viel Prozent davon wiederum auf Ablufttrockner entfällt – also jene Modelle, in denen tatsächlich eine Entlüftungsöffnung direkt nach draußen führt.

Das allerdings schreiben die Forscherinnen auch: Es besteht weiterer Forschungsbedarf, inwieweit sich die in der Nähe des Trockners gefundenen Flusen weiter in der Umwelt verbreiten. Und es besteht Klärungsbedarf, inwiefern auch bei anderen Trocknungsarten – Beispiel: Wäscheleinen im Freien – Mikrofasern in die Umwelt gelangen.

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