Verschrumpelte und halb vergammelte Äpfel liegen auf einem Holztisch.
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In vier unterschiedlichen Phasen unseres Lebens ändert sich der Kalorienverbrauch des Menschen - und zwar anders, als bisher angenommen.

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Wie sich unser Kalorienverbrauch im Laufe des Lebens ändert

Wie sich unser Kalorienverbrauch im Laufe des Lebens ändert

Dass sich der Energiebedarf unseres Körpers im Laufe der Zeit ändert, dürfte viele nicht überraschen. Überraschend sind aber die Zeitpunkte, zu denen das passiert. Denn die sind anders als erwartet, fanden Forschende nun heraus.

Jeder, der sich schon einmal mit einer Diät, gesunder Ernährung oder Sport genauer auseinandergesetzt hat, hat sich auch schon mal mit dem eigenen Kalorienverbrauch beschäftigt. Unser Körper benötigt ständig Energie - egal, ob wir wach sind oder schlafen - die er aus der Nahrung zieht. Die Energie benötigt der Körper für das Gehirn, die Atmung, das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel. Und zusätzlich für jede Bewegung, die wir machen.

Änderung des Kalorienbedarfs nicht neu

Wie viele Kalorien wir verbrauchen, kann man sich online auf diversen Webseiten ausrechnen lassen - in sogenannten Kalorienbedarfsrechnern. Der Kalorienverbrauch kann von verschiedenen Faktoren wie Geschlecht, Ernährung, der ausübenden Tätigkeit, Bewegung, Schlaf, Gewicht und dem Alter abhängig sein. Ja, auch das Alter ist entscheidend. Forschenden war schon länger klar, dass wir im Laufe unseres Lebens einen unterschiedlichen Verbrauch von Kalorien - man spricht dabei vom Gesamtenergiebedarf - durchlaufen, der sich an bestimmten Punkten maßgeblich ändert. Indem er steigt oder sinkt. Das würde man für einschneidende Phasen wie die Pubertät oder die Wechseljahre erwarten.

Labor-Studien ohne Alltagsbezug schwierig

Bisher war es allerdings schwierig, das in Studien zu untersuchen. Denn im Labor kann zwar der Ruheumsatz (wenn man nichts tut) gut gemessen werden, für den Gesamtumsatz müssten die Probanden aber ihrem normalen Alltag nachgehen, arbeiten, Sport treiben. Und das ist schwer messbar. Die Kalorien, die unser Körper zum bloßen "Leben" verbrennt, machen gerade mal 50 bis 70 Prozent dessen aus, was wir den ganzen Tag über verbrennen.

Urintest als Messmethode zum Kalorienverbrauch

Um die übrigen Prozente doch zu messen, wurde seit den 1980er-Jahren die sogenannte "Doubly Labeled Water"-Methode, ein Urintest, herangezogen: Dabei trinken die Testpersonen Wasser, in welchem die Sauerstoff- und die Wasserstoffatome durch die jeweils selteneren, schwereren Isotope ausgetauscht wurden. Dann wurde gemessen, wie schnell die Isotope im Urin auftauchten - dadurch konnte der Zellstoffwechsel nachvollzogen werden. Aufgrund der hohen Kosten wurden diese Untersuchungen aber nur in sehr kleinen Gruppen umgesetzt. Die vielen Ergebnisse der kleineren Studien wurden nun in einer umfassenden Datenbank zusammengetragen und von einem internationalen Forscher-Team analysiert. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin "Science".

Erstmals groß angelegte Studie mit Überraschungen

Somit konnten die Daten von insgesamt über 6.600 Frauen und Männern aus 29 verschiedenen Ländern und im Alter von einer Woche bis hin zu 95 Jahren untersucht und analysiert werden. Und die Ergebnisse überraschten die Forschenden, die davon ausgingen, dass man gerade im Teenager-Alter die meisten Kalorien verbrennt. Denn dem war nicht so.

Kalorienverbrauch in vier Phasen des Lebens unterschiedlich

Insgesamt lässt sich der Kalorienverbrauch in vier Phasen gliedern. Säuglinge im Alter von bis zu einem Jahr verbrauchen dabei die meiste Energie. Ihr kleiner Körper verbrennt Kalorien bis zu 50 Prozent schneller als im Vergleich zu einem Erwachsenen. Woran genau das liegt, ist den Forschenden noch nicht klar, würde aber erklären, warum die Ernährung in dieser Entwicklungsphase eine so wichtige Rolle für die Gesundheit im Erwachsenenalter spielt.

Keine entscheidenden Unterschiede während der Pubertät

Nach dem ersten Lebensjahr nimmt der Stoffwechsel um etwa drei Prozent jährlich ab - bis hin zum 20. Lebensjahr. Die Forschenden hätten erwartet, im Teenager-Alter - der entscheidenden Wachstumsphase - einen Anstieg auszumachen. "Wir dachten wirklich, dass es zur Pubertät anders wäre, aber dem ist nicht so", erklärt Co-Autor der Studie Herman Pontzer von der Duke Universität in North Carolina. In einem Alter um die 20 herum pendelt sich der Kalorienumsatz ein und bleibt dann ziemlich lange gleich.

Kalorienverbrauch von 20 bis 60 Jahren etwa gleich

Und zwar länger als erwartet. Während man oft hört, dass sich der Körper nach dem 30. Lebensjahr nochmal ändert, man beispielsweise eher zunimmt, ändert sich nichts bezüglich des Kalorienverbrauchs. Auch nicht während einer Schwangerschaft. Die Stoffwechselprozesse ändern sich erst wieder nach dem 60. Lebensjahr. Der Kalorienverbrauch sinkt dann sehr langsam - etwa 0,7 Prozent jährlich. Wenn man allerdings 90 Jahre oder älter ist, liegt der tägliche Kalorienbedarf schon 26 Prozent unter dem eines Erwachsenen mittleren Alters.

Energiebedarf sinkt im Alter - aber nur langsam

Die Forschenden erklären das zum Teil mit dem Verlust an Muskelmasse, da Muskeln mehr Kalorien verbrennen als Fett. Es liegt aber auch daran, dass die Zellen im Alter ihren Stoffwechsel verlangsamen. Unabhängig davon kann es aber noch viele weitere Faktoren geben, die eine Rolle spielen. In dem Umfang war das die erste Analyse dieser Art, die aufschlussreich für die Wissenschaft war, aber auch viele Fragen aufwirft, die es noch zu beantworten gilt.

Vier Phasen etwa immer gleich

Interessant sind vor allem die vier Phasen, in denen sich der Kalorienverbrauch laut den Autoren maßgeblich ändert: Bis zum ersten Lebensjahr ist er relativ hoch, dann nimmt er kontinuierlich ab bis zu einem Alter von etwa Anfang 20, bleibt dann bis etwa zum 60. Lebensjahr konstant und fällt dann langsamer ab bis ins hohe Alter. Die Forschenden haben in ihren Analysen verschiedene Lebensstile und Bewegungsmuster eingearbeitet, die Phasen bleiben aber auch hier gleich.

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