Noch sind die Böden aufgrund der ausreichenden Niederschläge im Winter feucht. Jedenfalls feuchter als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Doch bleibt es bei der derzeitigen trockenen Witterung, ist die Vegetation in Gefahr. Gudrun Mühlbacher, Leiterin des Klimabüros vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in München, spricht von einem "kritischen Punkt für die Landwirtschaft".
Böden sind derzeit noch feucht
Von Ende September 2019 bis Mitte März 2020 fielen in Deutschland nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) insgesamt deutlich mehr Niederschläge als üblich. Das lag insbesondere am im Vergleich zum Vorjahr sehr nassen Februar. Er brachte im deutschen Flächenmittel sogar das zweieinhalbfache der üblichen Niederschlagsmenge, heißt es vom DWD. Noch haben die Böden gerade in den tieferen Schichten genügend Feuchtigkeit gespeichert. Für die Landwirtschaft ist daher momentan noch genug Wasser vorhanden. Das könnte sich aber bald ändern. "Der Boden trocknet wieder", sagt Gudrun Mühlbacher vom DWD. Und auch die derzeitigen Wetterprognosen versprechen keine Besserung: Es sind keine längeren Tiefdruckgebiete mit Regen in Sicht.
Feuchtigkeit für Keimprozesse jetzt besonders wichtig
"Gerade jetzt ist Feuchtigkeit für die Vegetation wichtig“, sagt Mühlbacher. Bleibt sie aus, werde es für den Keimprozess, den viele Pflanzen derzeit durchlaufen, schwierig. Die Witterung der vergangenen Wochen mit viel Wind und Sonne, dafür wenig Regen, war für die Vegetation eher schlecht. "Der Wind fördert die Verdunstung noch", erklärt die Klimaexpertin. Ein weiterer negativer Effekt für die Vegetation. Auch der Nachtfrost der vergangenen Tage könnte manchen Pflanzen geschadet haben, sagt Mühlbacher.
Noch keine Prognosen möglich
Eindeutige Prognosen, inwieweit die Landwirtschaft wegen des Wetters tatsächlich Schaden nimmt, kann es aber derzeit noch nicht geben. "Das wird man erst in zwei, drei Monaten sehen“, sagt Mühlbacher. Trotzdem könnte es ein drittes Jahr der Dürre in Folge werden.
Nordbayern besonders von Dürre betroffen
Die Forschungen im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig zeigen deutlich: In Bayern trifft der fehlende Niederschlag Nordbayern besonders hart. Weil es In den tiefen Lagen ohnehin weniger regnet als beispielsweise in den Hochlagen der Alpen, wirkt sich ein Niederschlagsausfall dort noch verheerender aus als in anderen Gebieten Bayerns.