Am 14. April 2022 jährt sich der Untergang der "Titanic" zum 110. Mal. Der Passagierdampfer war auf seiner Jungfernfahrt von Southampton nach New York und galt als unsinkbar. Doch dann kollidierte das Schiff mit einem Eisberg. Von den rund 2.200 Passagieren kamen mehr als 1.500 ums Leben – unter ihnen Pater Joseph Peruschitz.
Pater Joseph wollte in den USA eine katholische Schule mit aufbauen
Joseph Benedikt Peruschitz wurde am 21. März 1871 in Straßlach bei München geboren und wuchs in Dorfen auf. Noch während seines Philosophie- und Theologiestudiums trat er in die Benediktinerabtei im Kloster Scheyern ein, wo er im April 1895 zum Priester geweiht wurde. Fortan hieß er Pater Joseph. Mit der "Titanic" wollte er in die USA, um in Minnesota ein Benediktiner-Gymnasium aufzubauen. Er hielt Bordgottesdienste auf dem Schiff, das ihn in die neue Heimat bringen sollte.
Dann geschah, was niemand für möglich gehalten hatte: Die angeblich unsinkbare "Titanic" lief nach dem Zusammenstoß mit dem Eisberg mit Wasser voll und ging knapp drei Stunden später, am 15. April, unter.
Er ließ andern den Vortritt in die Rettungsboote
Es gab nicht genug Rettungsboote, dem Geistlichen wurde aber ein Platz angeboten. Doch Pater Joseph lehnte ab und half Frauen und Kindern in die Boote. Denen, die wie er auf dem sinkenden Schiff zurückblieben, soll er betend und segnend Trost gespendet haben, bis die Lichter der "Titanic“ erloschen. So haben es Augenzeugen später geschildert.
In Dorfen erinnert heute eine Gedenktafel am Familiengrab an Pater Joseph, allerdings "Josef" geschrieben, im Kloster Scheyern eine Gedenktafel im Kreuzgang.
#BR24Zeitreise: Erinnerung an Pater Joseph Peruschitz aus Dorfen
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