Künstliche Intelligenz und Robotik – ihre Anwendungsmöglichkeiten sind zahlreich, egal ob in der Industrie, im sozialen Bereich oder im Alltag jedes Einzelnen. In Schweinfurt sollen Entwicklungen in diesem Bereich vorangetrieben werden.
Deshalb erhält die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) 120 Millionen Euro für das Center für Robotik, kurz CERI, am Standort in Schweinfurt. Das hat der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder im Rahmen der Eröffnung des Centers für Robotik am Samstag bekannt gegeben. Der Projektantrag auf den Neubau des Centers für Robotik sei bewilligt worden, Planung und Bau könnten somit zügig fortgesetzt werden, heißt es von der THWS.
Schweinfurt – das "Silicon Valley der Robotik"
Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU), ebenfalls bei der Einweihung am Samstag vor Ort, bezeichnete Schweinfurt als das "Silicon Valley der Robotik". Das Konzept des CERI sei bundesweit einzigartig, Wissenschaft und Wirtschaft würden hier sehr gut zusammenarbeiten.
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Neubau für 122 Millionen Euro auf ehemaligen Ledward Barracks
Für das CERI soll ein Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Ledward Barracks in Schweinfurt entstehen – mit einer Fläche von mehr als 4.000 Quadratmetern und einem Gesamtkostenvolumen von rund 122 Millionen Euro. Bis dahin ist die Einrichtung als Interimslösung am Campus Konrad Geiger untergebracht, wo sie am Samstag offiziell eröffnet wurde. Das Center für Robotik ist ein Forschungs- und Lehrzentrum für das Fachgebiet Mensch-Maschine-Interaktion, in dem die Bedürfnisse der regionalen Unternehmen im Bereich der Robotik im Fokus stehen.
Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft
Wissenschaft und Wirtschaft arbeiteten im CERI Hand in Hand, die Forschungsresultate würden umgehend in die Anwendung transferiert, so Tobias Kaupp, Leiter des Centers für Robotik. Aktuell würden mehrere Forschungsvorhaben mit unterschiedlichen Schwerpunkten bearbeitet, so z.B. der "Aufbau von mobilen Plattformen für die Landwirtschaft" oder eine "vollautomatische, robotergestützte Palettierung".
Der Standort Schweinfurt hat als Industriestadt eine sehr hohe Dichte von produzierenden Unternehmen, was für den Transfer im Bereich Robotik und Automatisierung zwischen Technischer Hochschule und Wirtschaft einen großen Mehrwert darstellt.
250 Studierende im Fach Robotics
Robotikerinnen und Robotiker würden händeringend gesucht, um die rasant ansteigende Zahl von Robotern in die Anwendung zu bringen, so THWS-Präsident, Prof. Dr. Robert Grebner. Daher werde der bis jetzt in Deutschland einmalige softwarebasierte Bachelorstudiengang Robotik neben Deutsch auch vollständig auf Englisch angeboten, um auch internationale Fachkräfte zu berücksichtigen.
Fast 100 junge Menschen aus aller Welt studieren laut Grebner neben fast 150 deutschen Studierenden bereits "Robotics" in Schweinfurt. 2024 werden die ersten Absolventen in die Arbeitswelt wechseln. Der Hochschulpräsident freute sich auch darüber, das sich in Schweinfurt ein Unternehmen gegründet hat, das Logistikroboter herstellt: "Die Investitionen Bayerns tragen also erste Früchte."
Das CERI ist neben dem 2022 eröffneten Center for Artificial Intelligence and Robotics (CAIRO) der zweite zentrale Baustein aus der Hightech Agenda Bayern (HTA) für den Schwerpunkt der Robotik in Schweinfurt.
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