Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat am Montagabend im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg ihr 140-jähriges Bestehen gefeiert. Im Jahr 1883 rückten damals die sogenannten "Rotkreuz-Wasserwehren" zu ihrem ersten dokumentierten Einsatz bei einem Donauhochwasser in Regensburg aus.
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Wasserwacht rettet 250 Menschenleben jährlich
Beim Festakt anlässlich dieses Jubiläums sprach DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt von durchschnittlich 250 Menschenleben, die von den rund 100.000 Aktiven der Wasserwacht pro Jahr gerettet werden. Zudem würden die Helferinnen und Helfer bei Katastrophen wie der Sturzflut im Ahrtal oder Schwimmkursen ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.
Die Ehrenamtlichen würden viel investieren und seien hochqualifiziert. "Es ist nicht nur das Opfern der Freizeit und die Mühe der Ausbildung, es ist auch das Übernehmen von Verantwortung für Menschenleben", sagte Hasselfeldt.
Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann würdigte in seiner Festrede das Engagement der Mitglieder der Wasserwacht. "Sie retten Leben, sichern Badestellen. Sie sind der Rettungsring, auf den sich die Menschen verlassen können", sagte Herrmann.
Lohnfortzahlung bei Einsätzen gefordert
Beim Festakt wurden aber auch Herausforderungen für die Wasserwachten angesprochen. So forderte DRK-Präsidentin Hasselfeldt eine bundesweite Regelung, damit Wasserwacht-Mitglieder mit anderen Katastrophenschutz-Organisationen gleichgestellt werden. So müssten die Ehrenamtlichen nicht nur für Einsätze eine Freistellung von der Arbeit samt Lohnfortzahlung bekommen, sondern auch für Ausbildungszeiten.
Neue Herausforderungen für die Wasserwacht
Darüber hinaus wurde eine Modernisierung von Wasserrettungsstationen, die teilweise in die Jahre gekommen sind, gefordert. Auch gelte es neue Ehrenamtliche für die Wasserwacht zu begeistern, was immer schwieriger werde, da sich viele Menschen nicht mehr langfristig ehrenamtlich in einer einzelnen Organisation engagieren wollen. Aufgrund der intensiven Ausbildung sei das aber gerade bei der Wasserwacht unerlässlich, so der Bundesleiter der Wasserwacht Deutschland, Andreas Paatz.
Beim Start in die nächsten 140 Jahre unterstützt zunehmend moderne Technik die Helferinnen und Helfer. Beispielsweise könnten Unterwasserdrohnen und mit künstlicher Intelligenz arbeitende Suchsysteme die Rettung von Menschen schon heute erleichtern.
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