E-Lastenräder stehen am neuen Radlogistik-Hub im Schlachthofviertel
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E-Lastenräder statt Auto: Auch sie nutzen den neuen Radlogistik-Hub im Schlachthofviertel.

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4.000 Autofahrten weniger: München eröffnet Radlogistik-Hub

In keiner anderen Stadt werden so viele Pakete wie in München geliefert. Ein Teil davon kommt künftig aber nicht mehr mit Autos, sondern mit dem Lastenrad. Dafür hat die Stadt jetzt einen Radlogistik-Hub eröffnet. Und das soll erst der Anfang sein.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Der erste Radlogistik-Hub Münchens ist jetzt im Schlachthofviertel eröffnet worden. Es ist nur eine von mehreren geplanten Maßnahmen zur Reduzierung des motorisierten Wirtschaftsverkehrs und damit auch ein weiterer Schritt in Richtung Verkehrswende.

Die Idee: Paketdienste fahren mit ihren großen Transportfahrzeugen nicht mehr zu einzelnen Häusern, sondern zum Hub auf einem städtischen Grundstück im Viehhof neben dem Volkstheater. In sechs Containern werden die Lieferungen für das letzte Wegstück auf E-Lastenräder umgeladen und zu den Empfängern gebracht. Das bedeutet weniger Verkehr, weniger Lärm und weniger Emissionen.

E-Lastenräder können sogar Paletten transportieren

Durch das Umladen sollen pro Jahr 4.000 Fahrten mit Transportautos wegfallen und sechs Tonnen weniger CO2 erzeugt werden. Privathaushalte werden ebenso beliefert wie Büros oder Handwerksbetriebe. Unter den E-Lastenrädern der fünf beteiligten Logistikunternehmen gibt es auch Modelle, die ganze Paletten transportieren können.

Vom Viehhof aus werden vor allem die Postleitzahl-Gebiete 80331, 80333, 80336, 80337, 80339, 80469 und 81371 versorgt. Um die Verwaltung der neuen Anlage kümmert sich die städtische P+R GmbH. Mit dem Hub im Viehhof will die Stadt auch Erfahrungen sammeln und zeigen, wie "ein erfolgreicher Betrieb trotz beengter Verhältnisse möglich ist".

20 weitere Hubs sind das Ziel

Wichtig sei zudem, dass sich die Hubs letztlich wirtschaftlich tragen und nicht dauerhaft von der öffentlichen Hand bezuschusst werden müssten, sagt Mobilitätsreferent Georg Dunkel. Ziel seien 20 weitere solcher Hubs, die nach Möglichkeit in Neubaugebiete integriert werden sollen. Für das Netzwerk würden auch EU-Fördergelder fließen.

Das Pilotprojekt wird vom Bayerischen Verkehrsministerium gefördert. Man befinde sich in einer "mobilen Transformation", sagt Josef Rott, der für vernetzte Mobilität und ÖPNV zuständige Abteilungsleiter. Die Erfahrungen in München könnten auch auf andere Städte übertragen werden.

Münchner Innenstadt "wie gemacht" für Lastenräder

Zu den Nutzern gehört auch Hermes Germany. Die Innenstadt von München sei "wie gemacht" für die Zustellung von Sendungen mit dem Lastenrad: "Staus und Platznot sind hier neben zeitlichen Einschränkungen für Lieferverkehre und autofreien Zonen an der Tagesordnung."

Die Radlogistik-Hubs sind Teil der "Mobilitätsstrategie 2035", dem Fahrplan für die Verkehrswende in der Stadt. Insgesamt hat der Stadtrat gut ein Dutzend Maßnahmen beschlossen, um den Wirtschaftsverkehr besser zu regulieren. Dessen Anteil am Gesamtverkehr beträgt in München ein Drittel. In der Altstadt sind es sogar gut 60 Prozent.

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Einer der sechs Container des neuen Hubs

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