1938: Passanten gehen an zerstörten jüdischen Geschäften vorbei.
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Passanten gehen an zerstörten jüdischen Geschäften vorbei. (Archivbild)

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9. November: Gedenken an Reichspogromnacht in Ostbayern

9. November: Gedenken an Reichspogromnacht in Ostbayern

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten in ganz Deutschland jüdische Synagogen, jüdische Geschäfte wurden zerstört, Juden misshandelt. Auch in einigen Städten in Niederbayern und der Oberpfalz gedenkt man alljährlich der Reichspogromnacht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

In Erinnerung an die Pogrome der Nazis am 9. November 1938 finden auch in Niederbayern und der Oberpfalz am Mittwoch zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt.

Gedenkausstellung in Regensburg: "Vergesst uns nicht"

In Regensburg wird ab 17.30 Uhr in der Synagoge an die Opfer der Reichspogromnacht gedacht. Daran nehmen auch Regensburgs Bürgermeister Ludwig Artinger, Oliver Machander vom Schriftstellerverband Ostbayern und Rabbiner Josef Chaim Bloch teil.

Außerdem wird am Abend um 19 Uhr eine Gedenkausstellung im Donumenta Art Lab Gleis 1, in der ehemaligen Fußgängerunterführung im Regensburger Hauptbahnhof, eröffnet. Sie trägt den Titel "Vergesst uns nicht! Gedenkausstellung 80 Jahre Verschleppung und Ermordung der Regensburger Jüdinnen und Juden".

Mit der Ausstellung wollen die Verantwortlichen auf spezielle Weise an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnern. Das Konzept sieht eine Rauminstallation aus getragenen Schuhpaaren vor, um die Zahl der Deportierten aus Regensburg zu verdeutlichen. Daneben werden Besucherinnen und Besucher am Eingang aufgefordert, Jacken und Mäntel abzugeben. Im Gegenzug erhalten sie gegen die Kälte eine einfache Decke. Dazu kommt das Rattern der Züge auf den Gleisen am Hauptbahnhof. Auf diese Weise soll den Besucherinnen und Besuchern das Schicksal der Jüdinnen und Juden, die ab 1942 aus Regensburg verschleppt wurden, veranschaulicht werden.

Bei der Eröffnung werden unter anderem Bürgermeister Ludwig Artinger, Ilse Danziger, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg und der ehemalige BR-Journalist Thomas Muggenthaler sprechen. Muggenthaler befasst sich seit vielen Jahren mit den Schicksalen der Opfer des Nationalsozialismus in Niederbayern und der Oberpfalz. Die Ausstellung geht bis zum 29. Januar 2023.

Bildrechte: Stadt Regensburg/Julia Weigl-Wagner
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Sofia Seidl und Florian Toperngpong haben die Gedenkausstellung in der ehemaligen Fußgängerunterführung im Regensburger Hauptbahnhof gestaltet.

Öffentlicher Gedenkakt im Amberger Rathaus

Die jüdische Gemeinde Amberg und die Stadt Amberg erinnern mit einem Gedenkakt im Rathaussaal an die Reichspogromnacht vor 84 Jahren. Zu der Veranstaltung ist die Bevölkerung ab 19 Uhr eingeladen. Rabbiner Elias Dray und Oberbürgermeister Michael Cerny (CSU) werden Reden halten. Dazu stellen Schüler des Erasmus-Gymnasiums einzelne Stationen ihres Audioguides "Shalom Amberg" vor, den sie über das jüdische Leben in Amberg erstellt haben. Die sechs Beiträge sind auch auf der Homepage der Schule abrufbar. Geigenmusik rundet den feierlichen Gedenkakt ab.

Gedenkveranstaltungen auch in Passau, Straubing und Landshut

Auch in Niederbayern wird am Mittwoch an die Reichspogromnacht von 1938 erinnert. So legt in Passau Oberbürgermeister Jürgen Dupper um 12 Uhr einen Kranz am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus an der Innpromenade nieder. Im Rahmen der Gedenkfeier wird der bislang namenlose Platz im Umfeld des Mahnmals als "Platz der Opfer des Nationalsozialismus" benannt und mit der Enthüllung eines Schildes gefestigt.

In Landshut wird es um 18 Uhr vor dem Hans-Carossa-Gymnasium eine ökumenische Andacht geben. Anschließend führt ein Gedenkweg auch über die Stolpersteine in der Altstadt zur Christuskirche. Dort ist noch ein Vortrag geplant.

In Straubing lädt die Israelitische Kultusgemeinde Niederbayern zu einer szenischen Lesung aus dem musikalischen Kammerspiel "Das Spil" im AnStattTheater ein. Damit will man die Gedenkveranstaltung an die Zeit anpassen. Beginn ist um 19 Uhr. In Straubing wurde die einzige niederbayerische Synagoge verwüstet. Die Nationalsozialisten zerstörten Geschäfte jüdischer Besitzer und verhafteten zahlreiche Juden.

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