Aktivisten hängen ein Banner von einer Brücke über die Autobahn A96 bei Germering. Auf dem Banner steht "Block IAA".
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Das Amtsgericht Fürstenfeldbruck hat die Anklage gegen drei Klimaaktivisten zugelassen, die sich von einer Brücke an der A96 abgeseilt hatten.

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Abgeseilt auf der A96: Anklage gegen Klimaaktivisten zugelassen

Das Amtsgericht Fürstenfeldbruck hat die Anklage gegen drei Klimaaktivisten zugelassen, die sich im September vergangenen Jahres von der Autobahnbrücke der A96 bei Germering abgeseilt hatten. Wegen Nötigung drohen ihnen sogar Haftstrafen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

"Block IAA" steht auf dem Banner, das drei Klimaaktivisten im September 2021 über der A96 bei Germering aufhängten. Dazu hatten sie sich von der Autobahnbrücke abgeseilt. Wegen dieser Aktion hat nun das Amtsgericht Fürstenfeldbruck die Anklage gegen die drei Aktivisten - zwei von ihnen aus Passau - wegen Nötigung zugelassen. Wann sie sich vor Gericht verantworten müssen, ist noch unklar. Ihnen drohen sogar Haftstrafen.

Gefängnisstrafen möglich

Noch ist aber unklar, ob die Staatsanwaltschaft München II tatsächlich Haftstrafen beantragt. Mit der Zulassung der Anklage beim Schöffengericht liegt der Strafrahmen allerdings bei bis zu vier Jahren. Bewährung kann nur bei Strafen bis zu zwei Jahren ausgesprochen werden.

  • Zum Artikel: "Präventivgewahrsam in München: Klimaaktivist im Hungerstreik"

Autobahn musste gesperrt werden

Die Anklage legt den Angeschuldigten zur Last, durch ihre Aktion am 7. September 2021 eine Sperrung der Autobahn beabsichtigt zu haben - durch das Abseilen an der Autobahnbrücke und die Befestigung eines Stoffbanners mit der Aufschrift "BLOCK IAA" sowie die Anfertigung von Fotoaufnahmen zur Veröffentlichung im Internet. Dadurch seien 1.296 Personen an der Weiterfahrt gehindert worden.

Beschuldigte aus Passau äußerten sich

Bei den Beschuldigten handelt es sich um zwei Frauen und einen Mann, 25 beziehungsweise 39 Jahre alt. Eine von ihnen - eine Studentin aus Passau - hatte BR24 bereits zur Anklageerhebung im September gesagt: "Ich bin überzeugt davon, dass sie ein Exempel statuieren wollen." Anderen Aktivisten solle gezeigt werden, dass sie für Protest länger ins Gefängnis gehen könnten, so die Aktivistin. Ihr Mitstreiter erklärte damals: "Die Regierung zerstört unser Leben, indem sie uns in den Klimakollaps mit Dürren, Hunger und Armut führt." Man werde Ressourcenkriege führen. "Wer möchte in so einer Welt denn leben?"

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