Am Freitag ist das Gäubodenvolksfest in Straubing gestartet – ein Großereignis für die 48.000-Einwohner-Stadt, die an zehn Tagen 1,4 Millionen Besucher erwartet. Der erste Tag war geprägt vom traditionellen Auszug zur Festwiese - diesmal im Regen.
Über 3.500 Mitwirkende zogen dennoch durch Straubing, darunter mehr als 80 Musik- und Trachtengruppen sowie Festwagen und Pferdegespanne aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus. Unter anderem war die Reiterstaffel der Bayerischen Polizei zu sehen, ebenso der Bruder Straubinger und die Bayerische Bierkönigin.
- Zum Artikel: Gäubodenvolksfest: Zwischen Vorfreude und Vorsicht
Finanzminister Füracker als Festredner am Gäubodenvolksfest
Offiziell eröffnet wird das Gäubodenvolksfest am Samstag, 13. August, ab zehn Uhr im Festzelt Wenisch. Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) wird die Festansprache halten, der bayerische Finanz- und Heimatminister, Albert Füracker (CSU), die Eröffnungsrede. Traditionell haben die Festredner "Geschenke" für die Stadt Straubing dabei.
Ostbayernschau: Weniger Aussteller wegen Lieferschwierigkeiten
Auch die Ostbayernschau - eine der größten Gewerbemessen Bayerns - wird am Samstag eröffnet: Auf 60.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche werden 600 Aussteller ihre Waren vorführen - in 16 statt bisher 17 Hallen. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 750 Aussteller.
Gründe für die geringere Zahl an Ausstellern gibt es viele, wie es von der Straubinger Ausstellungs- und Veranstaltungs GmbH heißt: So ist sie unter anderem auf die Kurzfristigkeit der Veranstaltungsbekanntgabe zurückzuführen. Das "Go" für das Gäubodenvolksfest samt Ostbayernschau kam dieses Jahr aufgrund der Pandemie erst Mitte April 2022. Zu normalen Zeiten plane man über ein Jahr, wie es heißt. Hinzu kommen die Lieferengpässe der Waren aufgrund der Rohstoffknappheit: Händler haben Lieferschwierigkeiten und bekommen teils keine Ausstellungswaren wie Baumaschinen, Traktoren oder Autos. Weiter werden die Personalnot und auch die Unsicherheit wegen Corona als Gründe genannt. Die Ausstellungs- und Veranstaltungs GmbH weist auch auf die Insolvenz einiger Betriebe aufgrund der Pandemie hin.
130 Attraktionen wie das Riesenrad sind am Straubinger Gäubodenvolksfest zu finden.
Über elf Euro für eine Maß Bier
In den Jahren vor Corona kamen 1,4 Millionen Besucher auf das Gäubodenvolksfest. In sieben Festzelten stehen wie bisher über 27.000 Sitzplätze für die Besucher zur Verfügung. Der Bierpreis liegt bei 11,30 Euro pro Liter Bier in den großen Zelten, bei 11,35 Euro in den vier kleineren. Damit hat sich der Bierpreis im Vergleich zu 2019 um über 15 Prozent erhöht. Zum Vergleich: Dieses Jahr wird die Maß Bier auf dem Münchner Oktoberfest erstmalig über 13 Euro kosten. In Straubing rechnet man mit über 800.000 Liter Bier an Ausschank.
Wildwasserbahn, Riesenrad oder Geisterschloss - am Vergnügungspark am Straubinger Gäubodenvolksfest finden sich über 130 Attraktionen und Fahrgeschäfte. Highlights sind eine Feuer-Show des Nostalgie-Circus Carlos an den Wochenenden sowie die Zirkusschule.
Feuerwerk trotz Trockenheit und Waldbrandgefahr?
Die Stadt wirbt mit weiteren Programm-Highlights wie der Lampionfahrt mit Niederfeuerwerk am 18. August auf der Donau. Am letzten Volksfesttag, dem 22. August, soll das traditionelle Abschlussfeuerwerk stattfinden. In Straubing wurde bereits im Vorfeld Kritik daran geäußert: Brauche es überhaupt ein Feuerwerk, sei das noch zeitgemäß und vor allem sei dies angesichts der Hitze und Trockenheit mit der einhergehenden Waldbrandgefahr überhaupt durchführbar? Diese Frage stellten sich einige Straubinger.
Wie es von der Straubinger Ausstellungs- und Veranstaltungs GmbH heißt, habe man die Trockenheit im Blick - entschieden werde einige Tage vorher, ob ein Feuerwerk durchgeführt werden könne oder nicht.
Nach zweijähriger Pause findet das Straubinger Gäubodenvolksfest wieder ohne Corona-Auflagen statt.
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