Die Einmal-E-Zigaretten sind klein, teils länglich, teils eher rund, mit einer Oberfläche aus Plastik oder Papier. Dass es sich dabei um ein Elektrogerät mit Akku handelt, kann man leicht vergessen. Die meisten landen deshalb einfach im Müll.
Ralf Döhmer betreibt "Dann lieber Dampfen", ein Fachgeschäft für E-Zigaretten in München-Freimann. Er nennt diese Wegwerfprodukte "totalen Quatsch" und "größte Absurdität". Das sei beinahe so, als würde man ein Handy nach einmaliger Benutzung wegwerfen.
Die Einmal-Produkte sind letztlich auch teurer
Die Einmal-E-Zigaretten, die nach ungefähr einem Tag weggeworfen werden, sind inzwischen fast überall an Tankstellen und Kiosken erhältlich. Sie enthalten stark dosierte Aromen, die in der Regel nicht nach Tabak schmecken. Ihr Absatz ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Eine Wegwerf-E-Zigarette kostet mindestens sieben Euro.
Ab ungefähr 13 Euro gibt es wiederaufladbare E-Zigaretten. Das lohne sich schon bei einmal nachfüllen, rechnet der Händler vor. Wer zum Einmal-Produkt greift, werfe auch bares Geld weg. Ab etwa 40 Euro sind E-Zigaretten zu haben, bei denen man nicht nur das Liquid selbst nachfüllen, sondern auch die Akkus auswechseln kann - die haltbarste Version.
Trend schwappte über das Internet nach Deutschland
In Deutschland gilt ein Werbeverbot auch für E-Zigaretten. Der Trend zum Einmal-Produkt sei aus dem Ausland und über das Internet nach Deutschland geschwappt, seufzt der Fachhändler. Döhmer widersetzt sich. Er verkauft die Einmal-Produkte nicht, sondern fordert ein Verbot.
Brandgefahr bei Entsorgungsbetrieben
Da ist er nicht allein. Denn weil die Einweg-E-Zigaretten meist einfach im Müll landen und nicht beim Elektroschrott, wo sie eigentlich hingehören, sorgen sie auch für große Brandgefahr in den Entsorgungsbetrieben. Denn wenn die kleinen Lithium-Akkus zum Beispiel im Schredder zerstört werden, können sie sich selbst entzünden.
Stefan Böhme, Präsident des Verbands der bayerischen Entsorgungsunternehmen (VBE), zeigt das Überwachungsvideo einer Wärmebildkamera aus seinem Recyclingbetrieb in Rehau, Landkreis Hof. Zu sehen ist ein Bagger in einer Lagerhalle mit Müll. In der Baggerschaufel entzündet sich ein Akku, der dann zum Glück herunterfällt. Ansonsten hätte die ganze Halle abbrennen können, so Böhme.
Auch Böhme fordert ein Verbot von Einmal-E-Zigaretten: "Das ist ein Produkt, das kein Mensch wirklich braucht. Und darauf hat die Welt sicherlich nicht gewartet, dass man so Ressourcen verschwendet." Denn ein Recycling ist bei den winzigen, fest verbauten Akkus kaum möglich.
EU schreibt bald Entnehmbarkeit von Batterien vor
Kein Wunder, dass auch die grüne Bundesumweltministerin Steffi Lemke herzlich wenig von den Wegwerf-E-Zigaretten hält. Das neue Batteriegesetz sehe deshalb zumindest eine verschärfte Rücknahmepflicht für E-Zigaretten vor, die künftig überall zurückgenommen werden müssen, wo sie verkauft wurden. Wie stark das genutzt werden wird, bleibt jedoch fraglich.
Darüber hinaus regelt jedoch die Europäische Union ab 2027, dass Batterien für Nutzer entnehmbar und austauschbar sein müssen, mit allgemein verfügbaren Werkzeugen. Diese EU-Verordnung wird für alle Elektrogeräte, also zum Beispiel auch Smartphones, Tablets und Laptops, europaweit gelten.
FDP ist gegen ein Verbot
Einmal-E-Zigaretten sind damit dann aber noch nicht direkt verboten - auch das könnte die EU tun, mit ihrer Ökodesignverordnung. Bayern startete eine erfolgreiche Bundesratsinitiative, die die Bundesregierung auffordert, in Brüssel auf so ein Verbot hinzuwirken. Das will Bundesumweltministerin Lemke tun - beschlossen ist es jedoch bisher nicht.
Die Entsorgungsbranche weist darauf hin, dass ein Verbot von Einmal-E-Zigaretten notfalls auch auf nationaler Ebene möglich wäre. Gegen ein Verbot von Wegwerf-E-Zigaretten sprach sich jedoch die FDP aus.
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