Eine ältere Frau telefoniert (Symbolbild)
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"Auflegen, auflegen, auflegen" – Aktion gegen Callcenterbetrug

Immer wieder fallen Menschen auf betrügerische Telefonanrufe herein – nicht wenige verlieren dadurch ihre Ersparnisse. Die Polizei startet deshalb eine bayernweite Aufklärungskampagne.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Eindringlich schildert Simone Lempa-Kindler im Rahmen einer Pressekonferenz des Polizeipräsidiums München, wie sie von Betrügern am Telefon hereingelegt wurde. Ihr Fall liegt schon vier Jahre zurück. Sie sei eines Abends von einem angeblichen Polizisten angerufen worden. Er erklärte ihr, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden sei und die Polizei eine Liste gefunden habe, auf der ihr Name stünde.

20.000 Euro an falschen Polizisten übergeben

Nichts davon stimmte, aber die heute 64-Jährige fiel auf das perfide Betrugsmanöver herein. Sie übergab am nächsten Tag dem falschen Zivilpolizisten Wertsachen und 20.000 Euro in bar.

Die Münchnerin hatte Glück im Unglück: Die Polizei hatte den Abholer bereits zuvor im Visier und nahm ihn fest. Nur so bekam die Frau alles wieder.

Bayernweite Präventionskampagne

Häufig schämten sich Opfer dafür, dass sie auf Telefonbetrüger hereingefallen sind, berichtete Polizeipräsident Thomas Hampel. Mit dem aufrüttelnden und letztlich glimpflich verlaufenen Beispiel will die Polizei auf die Betrugsmasche wieder einmal aufmerksam machen.

Im Rahmen einer bayernweiten Präventionskampagne gegen Callcenterbetrug soll es in Bayern in dieser Woche zahlreiche Aktionen geben. Unter anderem sollen eine Million Flyer-Karten "Trickbetrug hat viele Gesichter" an die Bürgerinnen und Bürger im Freistaat verteilt werden. In über 50 Apotheken liegen Taschentuchboxen mit aufgedruckten Präventionshinweisen bereit. In Mittelfranken und in Unterfranken will die Polizei auf öffentlichen Plätzen Seniorinnen und Senioren ansprechen und über die Betrugsmasche informieren. Zudem laufen auf Infoscreens in U- und S-Bahn Warnhinweise. Auch auf Facebook und X will die Polizei aktiv werden.

Aktuelle Zahlen zum Trickbetrug legte das Präsidium in München nicht vor, sie sollen in zwei Wochen präsentiert werden. Nach den Worten von Polizeichef Hampel gingen die Fallzahlen zuletzt aber leicht zurück.

Im Video: Betroffene berichtet von Telefonbetrug

Eine bayernweite Aktionswoche der Polizei soll über Enkeltricks, Whats-App-Betrug und Schockanrufe aufklären.
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Eine bayernweite Aktionswoche der Polizei soll über Enkeltricks, WhatsApp-Betrug und Schockanrufe aufklären.

Dieser Artikel ist erstmals am 4. März 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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