An diesem kalten Wintertag drücken sich die weißen, schwarzen, aber auch gefleckten Alpakas in ihrem Gehege in Inzell eng zusammen. Darunter ist auch "Ranja" mit dem wuscheligen, braunen Fell. Sie ist groß geworden. Kein Vergleich zu unserem ersten Besuch am 21. Juli 2020. Denn da plumpst dieses braune Etwas vor den Augen eines BR-Teams, einer Kamera und eines Mikrophons mitten ins Leben auf die Wiese. Die Geburt war unerwartet, weil eigentlich zehn Tage zu früh. Bereits eine Stunde später stakst das Fohlen auf noch sehr wackeligen Beinen hinter ihrer Mutter "Renja" her.
Inzwischen ist "Ranja" 40 Kilo schwer, kerngesund und hat Moni Bauregger mit Artgenossen auf Gäste-Wanderungen begleitet.
Eine besondere Beziehung
Seit fast 13 Jahren betreibt Moni Bauregger ihren Alpaka-Stall, eine Hobby-Zucht mit derzeit 37 Tieren. Die Inzellerin ist über die Jahre zu einer Alpaka-Expertin geworden. Zu jedem Tier hat sie eine Beziehung, aber "Ranja" ist ihr doch besonders ans Herz gewachsen. Denn die ist zutraulicher als andere Alpakas, kommt meistens sofort, wenn man sie ruft. Das könnte möglicherweise auch an den Leckerlis aus Leinöl-Kuchen liegen, die Moni Bauregger in der Jackentasche hat. Mit dieser Delikatesse lassen sich auch die anderen sofort anlocken.
Haarschopf tätscheln ist keine gute Idee
Alpakas sind eigentlich Fluchttiere. Wenn sie nervös sind oder große Angst haben, können sie auch schon mal spucken. Normalerweise sind die Tiere relaxed und strahlen große Ruhe aus. Das schätzen die Menschen, die bei Moni Bauregger eine Wanderung mit einem Alpaka buchen. Egal, ob beim Besuch des Alpaka-Stalls Inzell oder bei einer Wanderung, was diese besonderen Tiere absolut nicht mögen, ist "Kopftätscheln". Viel lieber mögen sie es, sich am Hals oder am Rücken kraulen zu lassen.
Der Abschied naht – "Ranja" kommt nach Tirol
Doch schon bald ist es mit der Herrlichkeit in Inzell vorbei. Denn "Ranja", ihre Freundin "Ruby" und wahrscheinlich ihre Mutter "Renja" werden im kommenden Frühjahr den Stall und den Wohnort wechseln. Das Trio kommt in die Wildschönau nach Tirol. Dort betreibt eine junge Familie eine Pension samt Streichelzoo.
Die Alpakas werden den Tierbestand vergrößern. Die Entscheidung für den Verkauf hat sich Moni Bauregger nicht leicht gemacht: "Da gibt es immer Tränen. Aber, weil sie im Dreierteam gehen, werde ich es auch überleben."
Bis zum Frühjahr darf aber noch viel gekuschelt werden.
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