Ein 40 Tonnen schwerer Bagger holt die uralten Ufersteine aus der Salzach.
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Ein Spezialbagger entfernt die uralten Ufersteine aus der Salzach.

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Der Salzach wieder mehr Platz geben: Die Renaturierung beginnt

Der Salzach wieder mehr Platz geben: Die Renaturierung beginnt

Die Renaturierung der Unteren Salzach hat begonnen. Mehr Raum für das Wasser bedeutet auch zusätzliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen - und einen besseren Schutz der Menschen vor Hochwasser.

Der 40-Tonnen-Bagger ist ein dicker Brummer. Er steht nahe am Fluss und gräbt seine Schaufel bis zu sieben Meter tief unter die Wasseroberfläche. Mit seiner Siebschaufel holt er einen Felsbrocken nach dem anderen heraus. Größtenteils wurden die Steine, die das Ufer befestigen, bereits vor 150 Jahren ab Tittmoning flussabwärts eingebaut.

Spektakuläre Baustelle

Es ist zur Zeit die spektakulärste Baustelle, die das Wasserwirtschaftsamt Traunstein in Auftrag gegeben hat. Im ersten Bauabschnitt werden rund 9.000 Tonnen Ufersteine von zwei Baggern auf einer Länge von 1,6 Kilometern vom Salzachufer ausgegraben und mit einem speziellen Gerät zerkleinert. Die "geschredderten" Steine werden für einen Weg im dahinter liegenden Auwald wieder verwendet.

Erst kanalisiert, jetzt renaturiert

Ab den 1820er Jahren wurde die damals noch breite und naturnahe Salzach zwischen Freilassing bis Burghausen in ein starres Korsett gezwängt und fast durchgängig begradigt. Dafür hätten die Menschen ihre Gründe gehabt, sagt Ellinor Handelshauser. Sie ist beim Wasserwirtschaftsamt für die Sanierung der Salzach nördlich der Tittmoninger Brücke zuständig.

Man habe damals das Land urbar machen und zusätzliche landwirtschaftliche Flächen gewinnen, die Schifffahrt auf der Salzach erleichtern und vor allem auch eine eindeutige Grenzlinie zwischen Österreich und dem damaligen Königreich Bayern ziehen wollen. Für die Renaturierung des Grenzflusses gibt es heutzutage andere Beweggründe: den Umwelt- und den Klimaschutz.

Zustimmung beim Bund Naturschutz für Maßnahme

Die vergangenen 20 Jahre haben regionale Naturschützer für eine renaturierte Untere Salzach gekämpft. Deshalb ist beim Bund Naturschutz die Freude über den Beginn der Baumaßnahme zwischen Tittmoning und Burghausen groß. Wenn dem Fluss mehr Raum gegeben werde, sei das auch ein Schutz vor Hochwasser, sagt Beate Rutkowski, Kreisvorsitzende vom Bund Naturschutz Traunstein.

Mit den Retentionsräumen seien Unterlieger wie die Stadt Burghausen besser vor Scheitelwellen geschützt. Dadurch, dass der Auwald besser angebunden wird, bieten sich wieder neue Lebensräume etwa für die Gelbbauchunke, für Spechte oder auch für Fledermäuse. Im Wasser könnten Fische wie Äschen oder Koppen wieder besser laichen.

Mehr Raum ist auch Schutz gegen Eintiefung

Mit der Renaturierung soll aber auch verhindert werden, dass sich die Salzach immer tiefer in ihr Flussbett eingräbt. Denn das ist gefährlich. Dadurch könnten Bauwerke wie Brücken instabil werden und einknicken.

Auch die Menschen werden, ob kurz oder lang, einen Nutzen von der renaturierten Unteren Salzach haben. Sie werden schon bald auf Sandbänke und damit näher ans Wasser kommen.

Im Frühjahr 2023 sollen die geplanten Renaturierungsmaßnahmen abgeschlossen werden. Die Kosten, an denen sich auch Österreich beteiligt, betragen insgesamt 2,7 Millionen Euro.

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