Die Augsburger Staatsanwaltschaft hat den mutmaßlichen Schützen von Langweid wegen dreifachen Mordes und zweifachen versuchten Mordes angeklagt. Das hat Walter Rubach, der Anwalt des Angeklagten, auf Anfrage bestätigt. Er rechnet mit einem möglichen Start des Prozesses im April dieses Jahres. Das zuständige Landgericht Augsburg bestätigte die Anklage inzwischen gegenüber BR24.
Vorwurf: Dreifacher Mord mit Heimtücke und niederen Beweggründen
Am 28. Juli vergangenen Jahres soll der 64-Jährige in Langweid seine drei Nachbarn im Streit erschossen und zwei weitere Menschen verletzt haben. Der Tatverdächtige, der als Sportschütze mehrere Schusswaffen legal besaß, sitzt in Untersuchungshaft. Ihm wird dreifacher Mord mit Heimtücke und niedrigen Beweggründen sowie versuchter Mord in zwei Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen.
Das mögliche Motiv für die Bluttat war den Ermittlern der Polizei zufolge ein Nachbarschaftsstreit, denn es habe schon vor der Tat Querelen gegeben – und das bereits seit einigen Jahren. Nach eigenen Angaben wurde die Polizei schon 2018 darüber informiert, seit dieser Zeit sei es zu Ermittlungen wegen unterschiedlicher Vorfälle gekommen, wie beispielsweise Gerangel, beleidigenden Äußerungen sowie Drohgebärden.
Was damals genau passierte
An dem Freitagnachmittag vor der Tat waren Einsatzkräfte erneut wegen eines Streits zu dem Mehrfamilienhaus in der Schubertstraße gerufen worden. Beim Eintreffen der Beamten war der 64-Jährige, der selbst in dem Haus wohnte, allerdings nicht mehr vor Ort, wie ein Polizeisprecher damals sagte.
Gegen 19.15 Uhr soll der Beschuldigte dann eine 49-Jährige und ihren 52 Jahre alten Mann im Flur des Hauses in der Schubertstraße erschossen haben. Eine 72-jährige Frau wurde "offenbar durch deren Wohnungstüre erschossen", so die Polizei.
Nach den tödlichen Schüssen fuhr der 64-Jährige den Polizeiangaben zufolge mit seinem Auto in den Hochvogelweg. Dort soll er laut Polizei durch eine Wohnungstüre geschossen haben und dabei eine 32-Jährige sowie einen 44-jährigen Bewohner schwer verletzt haben. Zwischen den beiden Tatorten liegen mehrere hundert Meter, unmittelbare Nachbarn waren die zweiten Opfer also nicht. Nach den ersten Erkenntnissen der Polizei war einer der beiden Schwerverletzten der Sohn eines der Todesopfer aus der Schubertstraße.
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