Hand entnimmt mit Holzstäbchen Honig aus Glas
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Asiatische Hornisse und gepanschter Honig - Imkertag in Ansbach

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Asiatische Hornisse und gepanschter Honig bedrohen Imker

Asiatische Hornisse und gepanschter Honig bedrohen Imker

Der Bayerischer Imkertag in Ansbach zeigt viele Herausforderungen: von der Asiatischen Hornisse über fehlende Blühwiesen bis hin zum Kampf gegen gepanschten Honig aus Nicht-EU-Staaten. Die Imker appellieren an die Verbraucher und die Landwirtschaft.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die bayerischen Imker sind bedrückt. Die Wertschätzung des einheimischen Honigs habe deutlich abgenommen, so der Tenor auf dem bayerischen Imkertag in Ansbach. Der heimische Honig sei heutzutage der Konkurrenz billiger Importware ausgesetzt. Die entspreche allerdings nicht der bayerischen Qualität, so die Kritik.

Fälschungsverdacht bei importiertem Honig aus Nicht-EU-Staaten

Die Kritik der bayerischen Imker findet sich auch im Verbrauchermagazin "Stiftung Warentest" (15.06.2023). Dort heißt es: "Ein beträchtlicher Teil des in die EU importierten Honigs steht unter Fälschungsverdacht, ergaben Analysen im Auftrag der Europäischen Kommission. 147 von 320 Proben seien bei Kontrollen an den EU-Grenzen Ende 2021 und Anfang 2022 auffällig gewesen. […] Der Honig wurde aus Nicht-EU-Staaten […] importiert. Es zeigten sich Indizien, dass er etwa mit Sirup gestreckt war."

Folgen für heimische Imker verheerend

Die Folgen sind für unsere heimischen Imker verheerend, sagt der Präsident des Landesverbands der Bayerischen Imker e.V.: "Die Problematik ist: Wir produzieren regionalen Honig, direkt bei uns an der Haustür, verkaufen ihn und haben ein Spitzenprodukt. Und der gestreckte Honig, der wird für einen Preis auf den Markt geworfen, der unterirdisch ist."

So geht der Appell der Imker direkt an die Verbraucher, ihren Honig regional zu kaufen. So habe man ein geprüftes Produkt und unterstütze zudem noch die regionale Wirtschaft.

"Vielfalt aus der Region" - das Motto des Imkertags

Für die 34.000 Verbandsmitglieder bedeutet "Heimischer Honig" vor allem auch "Vielfalt aus der Region". Dies war auch das Motto des Imkertags, der heuer in Ansbach stattfand. Und Vielfalt beginnt beim Honig bereits bei den Blüten. Der "mähfreie Mai" war zwar eine erfolgreiche Aktion, die Blühwiesen werden jedoch bis mindestens Oktober gebraucht. Und hier zählt jeder Quadratmeter.

Aufruf zum Mähverzicht und neue Bedrohung

Jeder Einzelne kann dazu beitragen, den Bienen genügend Lebensraum zu bieten. In der Kritik stehen bei den Imkern vor allem die privaten Steingärten. Ob es jedoch in der Landwirtschaft reicht, bei Blühwiesen und Blühstreifen am Rande der Äcker auf Freiwilligkeit zu setzen oder ob es mehr Reglementierungen durch die Politik braucht - darüber wurde eher kontrovers diskutiert.

Zusätzlich fliegt eine neue Bedrohung heran: Die Asiatische Hornisse, eine Fress-Feindin der Biene, wurde inzwischen auch in Franken entdeckt. Das ist, nach der Faulbrut, die vereinzelt im Frühjahr auftrat, die neueste Herausforderung für die Imker.

Inthronisierung neuer Honighoheiten

Alle zwei Jahre werden am Imkertag neue Honighoheiten gekürt. Für die kommende Amtsperiode repräsentieren die 26-jährige Elena Eberl und die 18-jährige Anja Bürzer den mitgliederstärksten Verband innerhalb des deutschen Imkerbundes.

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