Als eines der drei letzten Kernkraftwerke in Deutschland ist Isar 2 im Landkreis Landshut am späten Samstagabend vom Netz gegangen.
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Atomausstieg in Bayern: Kernkraftwerk Isar 2 vom Netz

Atomausstieg in Bayern: Kernkraftwerk Isar 2 vom Netz

Das Kernkraftwerk Isar 2 in Essenbach bei Landshut ist vom Netz. Das hat die Betreibergesellschaft, Preussen Elektra, dem BR mitgeteilt. Isar 2 war eines der drei verbliebenen noch aktiven AKW in Deutschland.

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Das Kernkraftwerk Isar 2 in Essenbach bei Landshut ist vom Netz. Das hat die Betreibergesellschaft von Isar II, Preussen Elektra, dem BR mitgeteilt. Der Abfahrprozess sei planmäßig verlaufen. Nach Abschaltung der Turbinen erfolgte am Samstag um 23.52 Uhr die Trennung vom Stromnetz.

  • Zum Artikel: "Isar 2 geht vom Netz - Wie funktioniert die AKW-Abschaltung?"

Isar 2: Letztes Atomkraft in Bayern

Mit der Netztrennung von Isar 2 ist der Atomausstieg vollzogen. Dieser hätte eigentlich bereits zum Jahreswechsel erfolgen sollen. Im Herbst hatte die Bundesregierung angesichts der Energiekrise eine Verlängerung der Laufzeit beschlossen. Dafür wurde das Atomgesetz angepasst. Bis zum 15. April durften die Kernkraftwerke Neckarwestheim II in Baden-Württemberg, Emsland in Niedersachsen und Isar 2 in Bayern weiter am Netz bleiben.

RWE schaltete am Samstagabend als erstes das Kraftwerk Emsland ab. Mit der Trennung des Generators vom Stromnetz wurde die Anlage demnach um 22.37 Uhr heruntergefahren. Das Kraftwerk Neckarwestheim ging dem Versorger EnBW zufolge um 23.59 als Letztes vom Netz - und damit nur eine Minute vor dem gesetzlich vorgeschriebenen Termin. Mit dem Atomausstieg endet nach mehr als 60 Jahren die Stromproduktion durch Kernkraftwerke in Deutschland.

Kritik und Freude: Gespaltene Meinungen über erfolgten Atom-Ausstieg

Etwa 1.000 Kernkraft-Gegner feierten diesen Schritt bereits am Samstagmittag in München mit einem Atomausstiegsfest. Der Vorsitzende des Bund Naturschutz, Richard Mergner, sprach dabei von einem historischen Tag und einem riesigen Erfolg der Anti-Atom-Bewegung. CSU, Freie Wähler und FDP in Bayern kritisierten den Atomausstieg zum jetzigen Zeitpunkt. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte sich jüngst bei einem Besuch in Essenbach für eine erneute Verlängerung der Laufzeit ausgesprochen, und zwar bis Ende dieses Jahrzehnts.

BR-Korrespondent Philip Kuntschner zur aktuellen Lage
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BR-Korrespondent Philip Kuntschner zur aktuellen Lage

Der Meiler Isar 2 war 35 Jahre lang in Betrieb, laut Betreiber ohne einen einzigen Störfall. Zusammen mit dem bereits 2011 abgeschalteten Block Isar 1 wurden demnach am Standort Essenbach in 44 Jahren rund 600 Milliarden Kilowattstunden Atomstrom in das Netz eingespeist. Allein Isar 2 habe mit einer jährlichen Stromproduktion von etwa 12 Milliarden Kilowattstunden rund 12 Prozent des in Bayern verbrauchten Stroms geliefert, teilte das Unternehmen mit. Umweltschutzverbände und etwa die Grünen sind überzeugt, dass der Stromverbrauch künftig mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann.

Atom-Thema bleibt: Rückbau und Endlager-Suche

Die Folgen des Atomkraft-Zeitalters werden lange andauern. Der Atommüll muss gelagert und die Kraftwerke müssen rückgebaut werden. PreussenElektra hat die Genehmigung für den Rückbau von Isar 2 bei der Aufsichtsbehörde, dem bayerischen Umweltministerium, beantragt. Im Laufe des Jahres soll diese erteilt werden, so Guido Knott, Vorsitzender des Energiekonzerns. Dann könne mit der Demontage begonnen werden. Bis dahin seien Vorbereitungsmaßnahmen zu erledigen.

Mit Informationen von dpa

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