Auf dem über 1.000 Meter hoch gelegenen Ruckowitzschachten im Nationalpark Bayerischer Wald grasen auch diesen Sommer wieder Rinder. Sie wurden nun - wie seit ein paar Jahren schon - mit Hängern auf die hoch gelegene Bergwiese hinauf transportiert. Hier bleiben die zehn Rinder der Rasse "Rotes Höhenvieh", um die Wiesen abzuweiden.
Rinder übernehmen Landschaftspflege
Anschließend ziehen die Tiere noch auf den sogenannten Hochschachten um, um auch dort das Gras zu fressen. Die Nationalparkverwaltung hat sich vor ein paar Jahren entschieden, einige Schachten wieder mit Rindern zu pflegen. Diese Wiesen sind vor Jahrhunderten als Sommerweideflächen für Rinder in den Wäldern im Bayerischen Wald gerodet worden. Später wurde diese Beweidungsform unrentabel und aufgegeben. Seitdem drohen die Schachten, die heute als Kulturdenkmäler gelten, wieder mit Wald zuzuwachsen. Die meisten sind auch schon deutlich kleiner geworden.
Das Vieh soll die Bergwiesen freihalten
Einige Schachten werden jedes Jahr ehrenamtlich vom Bayerischen Waldverein gepflegt. Man schneidet dort von Hand und mit Motorsensen junge Baumschößlinge ab. Das ist aber mühselig und auch nicht auf allen Flächen zu schaffen. Die Beweidung mit Rindern auf zwei Schachten ist der Versuch, auf diese Weise die Bergwiesen frei zu halten und die besonderen Pflanzen, wie etwa den Borstgrasrasen, zu erhalten.
Forscher ziehen positive Bilanz
Forscher dokumentieren den Bestand und die Entwicklung der verschiedenen, teils bedrohten Pflanzenarten auf den historischen Hochweiden. Bisheriges Ergebnis: es hat sich alles positiv entwickelt. Gleichzeitig will man mit dem Projekt zum Erhalt des Roten Höhenviehs, einer gefährdeten Haustierrasse, beitragen.
Die Rinder bleiben bis in den Spätherbst
Die zehn Rinder bleiben, wenn es das Wetter zulässt, bis zum späten Herbst auf den Schachten. Dann ziehen sie wieder in ihr Winterquartier im Tal um. Für Wanderer sind die imposanten Tiere, deren Beweidungsflächen eingezäunt sind, im Sommer immer eine Attraktion.
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