Steinpilze stehen im Wald auf moosigem Boden (Archivbild)
Bildrechte: picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Auch im Hochsommer können bereits schmackhafte Pilze gefunden werden. Wichtig ist ausreichender Niederschlag.

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Im Hochsommer auf Pilztour: Tipps von der Expertin

Eigentlich ist der Herbst die Pilzzeit: An hellen Tagen mit viel Regen wachsen Pilze besonders schnell. Aber auch im Hochsommer lassen sich echte Leckerbissen im Wald finden, auch bei Forchheim. Bei manchen Arten ist aber Vorsicht geboten.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Ein Sommer-Steinpilz wächst, wie bereits der Name verrät, im Sommer, sagt Pilz-Expertin Diana Härpfer. Allerdings müsse dieser bei Eichen gesucht werden, dort gedeihe er besonders gut. Ebenfalls im Sommer und vor allem an Buchen wächst der Lungen-Seitling. Sogar Pfifferlinge können im Sommer gefunden werden, wenn die Bedingungen passen. Diana Härpfer führt das gesamte Jahr über Pilz-Exkursionen durch die Wälder bei Forchheim. Wichtige Utensilien: Körbe und Messer.

Körbe statt Plastiktüten

Zum Pilze Sammeln eignen sich ein luftiger Korb oder ein Stoffbeutel am besten, heißt es auf den Internetseiten des Deutschen Jagdverbands. Auch sollten die Pilze bereits im Wald vom gröbsten Schmutz befreit werden. Plastiktüten haben im Wald nichts zu suchen: In ihnen würden Pilze besonders schnell verderben, da sich durch die Feuchtigkeit Schimmelsporen vermehren.

Rezept-Tipps von der Biologin

Wer im Sommer Pilze sucht, braucht Geduld. Wenn die Gruppe um Pilz-Expertin Diana Härpfer ein Exemplar entdeckt, wird er per App und Pilz-Buch identifiziert. Von der Fachfrau gibt es gleich noch Rezept-Tipps dazu. Aus einem Samtfußkrempling etwa lässt sich ein veganer Wurstsalat zaubern: Zuerst kochen, dann in Streifen schneiden und ansonsten wie einen Wurstsalat zubereiten. Vor allem im Bayerischen Wald habe sich das inzwischen auch in Restaurants als Alternative durchgesetzt, so die Biologin.

Vorsicht vor giftigen Exemplaren!

Nur auf Smartphone-Apps sollte sich niemand verlassen, meint der Deutsche Jagdverband. Zu sehr ähneln manche tödliche Pilze ihren schmackhaften Doppelgängern. Anfängern empfiehlt der Verband, vor allem Röhrlinge wie den Steinpilz zu sammeln. Unter ihnen gebe es nur wenige giftige Exemplare, die auch von Neulingen leicht erkannt werden könnten. Außerdem sei die Vergiftung durch einen ungenießbaren Röhrling in der Regel nicht tödlich, weiß Diana Härpfer. Wer einen giftigen Lamellenpilz erwischt, kann im Gegensatz dazu durchaus sterben. Deshalb sollte vor allem im Sommer nur gesammelt werden, wenn entsprechende Erfahrung vorhanden ist.

Entschleunigung bei der Pilz-Suche

Der Pilz-Expertin geht es vor allem darum, ihre Mitmenschen für die Natur und den Wald zu begeistern. Einer ihrer Teilnehmer ist IT-Spezialist und sitzt normalerweise viel am Computer. Im Wald, umgeben von viel Grün, genießt er die Entschleunigung bei der Pilz-Suche, auch wenn die Gruppe an diesem Tag kaum Essbares mit nach Hause nimmt.

Geschützte Pilze bleiben im Wald

Pilze stehen in Deutschland generell unter Artenschutz. Deshalb ist es laut Jagdverband nur erlaubt, kleine Mengen für den Eigenbedarf zu sammeln. Aber auch hier gibt es Ausnahmen: Die Pilz-Sammel-Gruppe bei Forchheim findet unter anderem einen Semmelporling, der besonders streng geschützt ist. Dieser darf nur fotografiert, aber unter keinen Umständen mitgenommen werden.

Nur Fruchtkörper sammeln

Bei allen Pilzen sei es wichtig, das unterirdische Myzel-Geflecht zu schützen, mahnt der Deutsche Jagdverband. Dieses ist nämlich der eigentliche Pilz. Eine Schaufel für die Ernte zu nutzen, sei tabu. Die essbaren Fruchtkörper sollten abgeschnitten oder herausgedreht werden. Das Herausdrehen empfehle sich besonders, falls sich Sammler über die Art des Pilzes unsicher seien. Bei vielen Exemplaren sei die Stielbasis ein wichtiges Bestimmungsmerkmal, so der Verband.

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