Durch die geplante Schließung des UPM-Papierwerkes in Plattling würden die niederbayerischen Waldbauern einen sehr wichtigen Abnehmer für sogenanntes schwaches Industrieholz verlieren. Darauf haben der Präsident des niederbayerischen Bauernverbands (BBV), Siegfried Jäger, und der Vorsitzende der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Niederbayern, Georg Huber, hingewiesen. Gerade bei der Durchforstung der Waldbestände sei die Erzeugung von "Papierholz" für das Papierwerk Plattling ein wichtiger Absatzmarkt.
Kaum Absatzalternativen
Jährlich konnten laut BBV bisher mehrere 100.000 Raummeter anfallendes Schwachholz wie Gipfelstücke über das Werk in Plattling verarbeitet werden. Alternative Verwertungswege stehen laut Huber nur sehr begrenzt zur Verfügung: Die weiteren Abnehmer für Schwachholz in Bayern und Österreich könnten diese Mengen nicht abfangen, hieß es.
Auch das geplante Biomasse-Kraftwerk, das in Dingolfing neben dem großen BMW-Werk an der Autobahn A92 errichtet werden soll, kann nur einen Bruchteil davon brauchen. Das machte Anton Heidobler, der Geschäftsführer der Biomasse Vertrieb Ostbayern GmbH, die das Projekt vorantreibt, im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk deutlich.
Betrieb soll weiterlaufen
Für Siegfried Jäger ist das Papierwerk Plattling "systemrelevant". Es müsse alles unternommen werden, um den Betrieb des Werkes aufrecht zu erhalten. Er verweist in diesem Zusammenhang auch auf die langfristig fehlende Planbarkeit von Produktionsfaktoren wie beispielsweise der Energieversorgung. Sie war vom Betreiber UPM neben rückläufiger Papiernachfrage als Begründung für die Schließung des Werkes angeführt worden. In Plattling stehen gut 400 Arbeitsplätze auf der Kippe. Dazu kommen noch mal mehr als 100 Stellen bei Dienstleistern, die gefährdet sind.
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