Nach dem tragischen Verkehrsunfall auf der A96 bei der Anschlussstelle Schöffelding, nach dem ein Kleinkind ertrunken ist, hat die Polizei weitere Details mitgeteilt. Außerdem sucht sie nach Zeugen. Denn die Fahrerin des verunfallten Autos und Mutter des eineinhalbjährigen Mädchens stand nach dem Unfall laut Polizei unter einem massiven Schock. Ihre Angaben seien nur bedingt zur Rekonstruktion des Geschehens dienlich.
Pkw sinkt im Regenrückhaltebecken
Die Verkehrspolizei schildert den Unfall nun genauer: Demnach kam die 37-Jährige aus bisher unbekannter Ursache von der Hauptfahrbahn der A96 in Fahrtrichtung Lindau ab. Aufgrund der Dynamik des Aufpralls durchschlug ihr BMW laut Polizei zunächst beide zwischen Ein- und Ausfahrt gelegenen Schutzplanken und deformierte die rechts von der Einfahrt gelegene Leitplanke. Über diese stürzte das Auto dann in ein Regenrückhaltebecken neben der Anschlussstelle Schöffelding. Dieses war mit einem Wasserstand von vier bis fünf Metern laut Polizei "gut befüllt". Die Regenrückhaltebecken dienen, so teilt es die Verkehrspolizei mit, zum Auffangen des über die Kanalisation der Autobahn abfließenden Wassers.
Tochter stirbt im Krankenhaus
Die Fahrerin war nach bisherigen Erkenntnissen entweder aus ihrem Auto geschleudert worden oder sie konnte sich selbst daraus befreien. Ihre Tochter war ordnungsgemäß im Fond des PKW in einem Kindersitz angeschnallt. Das Auto sank schnell. Ein unbeteiligter Zeuge ist laut Polizei ins Wasser gesprungen, um das Kind aus dem PKW zu retten. Dieser Versuch scheiterte allerdings aufgrund der "Gewässertrübung". Das kleine Mädchen wurde schließlich von Rettungstauchern des BRK aus dem Auto befreit und unter laufender Reanimation mit dem Rettungshubschrauber in ein Münchner Klinikum geflogen. Dort starb es.
Viele offene Fragen
Die Verkehrspolizei Fürstenfeldbruck sucht jetzt dringend Zeugen. Vor allem interessieren die Ermittler folgende Fragen: Welche Fahrspur hat der weiße BMW vor dem Abkommen von der Hauptfahrtbahn befahren? Wie schnell war das Auto unterwegs? Waren andere Fahrzeuge in den Unfall verwickelt? Bei dem Einsatz war ein Großaufgebot an Rettungskräften vor Ort. Diverse Freiwillige Feuerwehren, das THW, Kräfte zahlreicher Wasserwachten, mehrere Rettungswägen und Notärzte, ein Rettungs- und ein Polizeihubschrauber sowie Mitarbeiter der Autobahnmeisterei. Die Einfahrt an der Anschlussstelle Schöffelding in Fahrtrichtung Lindau blieb am Samstag bis in die späten Abendstunden komplett gesperrt. Erst gegen 19 Uhr konnten die Fahrbahn und die Anschlussstelle Schöffelding wieder komplett für den Verkehr frei gegeben werden.
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