Nach dem schweren Zugunglück mit fünf Toten im Juni in Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen wurde festgestellt, dass zahlreiche Reparaturen an Zugstrecken notwendig sind. Dadurch kommt es zu Streckensperrungen, Langsamfahrstrecken und Schienenersatzverkehr. Vor allem das bayerische Oberland trifft es hart. Noch immer fährt kein Zug von München nach Garmisch-Partenkirchen, aber auch weitere Strecken im Werdenfelser Land sind betroffen. Ein wöchentlicher runder Tisch mit Vertretern der Bahn und Politik ist mehr als ernüchternd.
- Zum Artikel: Ermittlungen zu Zugunglück in Burgrain: Zwischenbericht bis 2023
Mangelhafte Kommunikation
Die Bahn ist zwar bemüht, doch die Kommunikation ist mangelhaft - so fällt das Zeugnis aus, das die Bürgermeister im Landkreis Garmisch-Partenkirchen der Bahn nach zahlreichen Krisensitzungen ausstellen. Seit sechs Wochen gibt es einmal in der Woche eine Videokonferenz, an der Politiker und Verantwortliche der Bahn teilnehmen - doch die Situation sei seit Schulbeginn sogar noch chaotischer, so Christian Scheuerer, Sprecher der Landkreis-Bürgermeister.
Kinder und Pendler warten vergeblich
Kinder und Pendler warteten teils vergeblich an Haltestellen, Busse seien voll oder kämen gar nicht. Wo sonst eigentlich Züge fahren oder fahren sollten, fallen sie demnach oft kurzfristig aus. Einige Schüler kämen dadurch gar nicht zur Schule, andere nur mit viel Stress und Hilfe der Eltern. Die Situation sei schier zum Verzweifeln, heißt es in einer Mitteilung von Landrat und 22 Bürgermeistern. Die Verantwortung liege allein bei der Bahn, das Vertrauen sei stark beschädigt. Bis auf Weiteres sollen die runden Tische fortgesetzt werden. Die Deutsche Bahn gelobte Besserung – vor allem bei der Kommunikation.
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