Da hatten viele Glück im Unglück! Wie die Bundespolizei berichtet, ließen die Bayerischen Staatsforsten am Freitagnachmittag bei Marzling im Landkreis Freising Baumfällarbeiten durchführen. Dabei sollte ein Baum, der sich unweit der Bahnstrecke München-Regensburg befand, entfernt werden.
Als die Waldarbeiter kurz vor 15 Uhr diesen Baum fällten, stürzte er gegen einen zweiten morschen Baum und brachte ihn dadurch ebenfalls zu Fall. Der morsche Baum fiel auf die Oberleitungen der Bahntrasse und blieb auf den Gleisen liegen.
Bundespolizei beruhigt Fahrgäste via Twitter
Der Triebfahrzeugführer eines herannahenden Regionalzugs aus München erkannte das Gefahrenhindernis und leitete eine Schnellbremsung ein. Der Zug kam vor dem umgestürzten Baum zum Stehen, allerdings lag die Oberleitung mit 15.000 Volt auf dem Regionalzug. Im Zug bestehe keine Gefahr, twitterte die Bundespolizei bereits kurz nach dem Unglück, um die 67 Fahrgäste zu beruhigen, sie sollten bitte im Zug bleiben.
Die Waggons wirken wie ein Faradayscher Käfig, erläuterte am Samstag ein Sprecher der Bundespolizei, durch die Metallhülle sind die Menschen im Inneren vor der elektrischen Ladung geschützt. Bei der Abschaltung und Erdung der 15.000-Volt-Oberleitung kam es zu Verzögerungen. Über eine Stunde mussten die Fahrgäste deshalb im Zug ausharren. Erst dann konnten die schon bereitstehenden Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und der Deutschen Bahn die 67 eingeschlossenen Personen evakuieren. Sie waren alle unverletzt und konnten ihre Reise mit Bussen fortsetzen. Auch der Lokführer kam mit dem Schrecken davon.
Ermittlungen gegen zwei Waldarbeiter
Die zweigleisige Strecke zwischen Freising und Langenbach musste für mehrere Stunden komplett gesperrt werden Die Bahn richtete einen Schienenersatzverkehr zwischen Freising und Moosburg ein. Am frühen Abend konnte ein Gleis für den Bahnverkehr freigegeben werden, seit Samstagmorgen ist die Bahnstrecke wieder frei befahrbar. Durch den Zwischenfall kam es zu erheblichen Einschränkungen bei den Verbindungen zwischen München, Landshut und Regensburg. Die Bundespolizei ermittelt jetzt gegen die zwei 44 und 58 Jahre alten Baumfäller wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
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