Eine Aufnahme des Fotografen Lorenz Mehrlich aus München ist "Pressefoto Bayern" des Jahres 2023. Bei dem jährlichen Wettbewerb wurden am Freitag im Landtag zudem Preisträger in acht weiteren Kategorien ausgezeichnet.
Gerade in Zeiten von Künstlicher Intelligenz und Fake News sei seriöser Journalismus wichtig, würdigte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) die Aufnahmen in ihrer Begrüßung. Ein positives Zeichen seien die vielen Einreichungen im Nachwuchsbereich.
Die Arbeit von Pressefotografen liefere einen unverzichtbaren Teil für unser Bild der Wirklichkeit, betonte Aigner im Katalog zum Wettbewerb. "Die Bilder stehen nebeneinander: Bilder von Niederlagen der Menschlichkeit einerseits und Freuden der friedlichen Gemeinschaft andererseits."
Mehr als 1.100 Fotos aus Bayern und Europa
Das Siegerfoto "Gestrandet" zeigt ein Camp für Geflüchtete auf der griechischen Insel Samos. "Die gute Komposition, der Ausschnitt und der richtige Moment täuschen nicht über die menschliche Tragödie hinweg", urteilte der Jury-Vorsitzende Rolf Nobel. Gewinner Lorenz Mehrlich ist Foto-Volontär der "Süddeutschen Zeitung" (SZ).
Bei dem Wettbewerb des Bayerischen Journalistenverbandes (BJV) wurden in diesem Jahr fast 1.130 Fotos eingereicht - so viele wie noch nie. Neben dem mit 2.500 Euro dotierten Hauptpreis gab es Preisgelder zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Die Bilder stammen von bayerischen Fotografen, mit Motiven aus dem Freistaat und aus aller Welt.
Gleich zweimal gewann der Münchner Fotograf Matthias Schrader, der für die Nachrichtenagentur AP arbeitet. In der Kategorie "Bayern Land & Leute" siegte er mit seinem Bild von Blechbläsern einer Trachten-Musikgruppe in der Münchner U-Bahn auf dem Weg zum Oktoberfest. Den ersten Platz in der Kategorie "Umwelt & Energie" holte Schrader mit einer Aufnahme von den Resten des Schneeferner-Gletschers im Zugspitzmassiv.
Vom Wirtshaus bis zu den Trümmern eine Karriere
In der Kategorie "Serie" siegte der in den Vorjahren schon mehrfach ausgezeichnete "SZ"-Journalist Sebastian Beck. Seine Bilder unter dem Titel "Ein Wirtshaus fürs Leben und Sterben" zeigen ein Gasthaus in Untergriesbach im Landkreis Passau.
Preisträger "Sport" wurde Alexander Hassenstein von der Bildagentur Getty. Sein Foto "Die ganze Welt des Glücks" stammt von den Schwimmwettbewerben der Special Olympics World Games im Sommer in Berlin.
In der Kategorie "Europa" gewann der freie Fotograf Florian Bachmeier vom Schliersee, der auch 2022 ein Preisträger war. Sein Bild zeigt einen ukrainischen Veteranen, der trotz einer Beinprothese die Stadt Snihuriwka verteidigte.
Der Preis in der Kategorie "Kultur" ging an Benedikt Siegert von der "Allgäuer Zeitung". Seine Aufnahme "Trümmer einer Karriere" stammt aus dem verfallenen einstigen Glamourhotel der Sängerin Margot Werner.
Im Bereich "Tagesaktualität" holte sich Jana Vogel von der "Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung" den Preis mit ihrem Foto "Die neun Apostel": Umringt von Ehrengästen trägt sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ins Goldene Buch der Marktgemeinde Allersberg im Landkreis Roth ein.
Den "Newcomer Award" bis 35 Jahre gewann die freie Fotografin Sophie Linckersdorff (23) mit Aufnahmen vom historischen Festspiel "Landshuter Hochzeit". Auch sie war schon in den Vorjahren ausgezeichnet worden.
Ausstellung bis Jahresende im Landtag
Die Ausstellung zum "Pressefoto Bayern 2023" ist bis Jahresende im Landtag zu sehen. Im nächste Jahr werden die besten Bilder in einigen bayerischen Städten gezeigt.
Mit Informationen von dpa und epd
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