Christian Doleschal, Vorsitzender der Jungen Union Bayern
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Bayerns JU-Chef: "Da darf kein Stein auf dem anderen bleiben!"

Bayerns JU-Chef: "Da darf kein Stein auf dem anderen bleiben!"

Nach dem Wahlfiasko von CDU/CSU hat auch die Junge Union klare Vorstellungen für die Zukunft. Denn das Ziel sei selbstverständlich die absolute Mehrheit. Bayerns JU-Chef Christian Doleschal fordert im Kontrovers-Interview personelle Neuausrichtungen.

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

"Fanclub von Markus Söder" – mit dieser Bezeichnung scheint sich der bayerische Landesvorsitzende der Jungen Union Christian Doleschal wohl zu fühlen. Doch die Debatten innerhalb des Fanclubs werden lauter und auch die Unzufriedenheit mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wächst innerhalb der JU. Jetzt will auch die Junge Union aus dem Ergebnis der Bundestagswahl Konsequenzen ziehen und fordert Veränderungen ein. "Breiter aufstellen" – das sei laut Doleschal (CSU) der Wunsch der JU-Mitglieder auf der Landesversammlung am vergangenen Wochenende gewesen. Und das sowohl in den Reihen der CSU als auch in der Union. Es gebe viele weitere Spitzenpolitiker.

Ziel: "Selbstverständlich immer die absolute Mehrheit"

Dass das jedoch Markus Söder (CSU) schwächen könnte, glaubt Doleschal nicht und versichert im Interview mit dem BR-Politikmagazin Kontrovers mehrfach: Der Ministerpräsident sei weiterhin die Nummer Eins der Jungen Union. Und doch: das Ziel für die Landtagswahl 2023 ist hoch gesteckt: "Der Anspruch für uns als CSU ist selbstverständlich immer die absolute Mehrheit," sagt der Vorsitzende der Jungen Union Bayern im Kontrovers-Interview. Um das zu erreichen, will die Junge Union umbauen – und auch am Fundament Markus Söder rütteln.

Neben Markus Söder auch auf andere Kandidaten setzen

Doleschal sieht gerade die Politiker hinter Markus Söder in den kommenden Wochen und Monaten gefordert, um das Ziel für die Landtagswahl in zwei Jahren zu erreichen.

"Wir haben jetzt nur das Ergebnis insgesamt analysiert und haben festgestellt, dass es jetzt auch für die Landtagswahl, glaub ich, wichtig ist, neben Markus Söder auch auf weitere Kandidaten, auf weitere Politiker zu setzen und ich glaube, das ist die richtige Antwort." Christian Doleschal, Bayerischer JU-Chef

Aber wen kann sich Doleschal auf den Posten neben Markus Söder vorstellen? Potential sieht er etwa mit Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) und Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) innerhalb des Kabinetts. Aber auch "viele Abgeordnete aus der zweiten Reihe".

"CDU muss jetzt ihre personellen Hausaufgaben machen"

Im Sinne einer "Union der Zukunft" will Christian Doleschal auf konsequente Eigenverantwortung drängen: "Da darf natürlich auch kein Stein auf dem andern bleiben." Es müsse jeder für sich überlegen, welche Verantwortung er für das Wahlergebnis getragen habe.

Erst gerade hatte der CSU-Vorsitzende der Jungen Union gefordert, dass CDU-Urgestein Wolfgang Schäuble sich aus dem Bundestag zurückzieht. Für Christian Doleschal wäre das eine Konsequenz aus der Wahlschlappe. Schäuble habe einen erheblichen Anteil bei der Kandidatenfindung gehabt. Der Bayerische Chef der Jungen Union ist sicher: "Wir hätten uns einen anderen Kandidaten gewünscht und ich glaube wir sind uns auch alle einig, dass wir mit Markus Söder die Bundestagswahl gewonnen hätten."

Allen Umbauplänen zum Trotz: Union müsse sich stabilisieren

Für die Landtagswahl 2023 gibt sich Christian Doleschal zuversichtlich und setzt optimistisch auf "ganz andere Ergebnisse" als bei der Schlappe der Bundestagswahl.

"Für uns als CSU muss natürlich der Anspruch da sein, dass wir mit maximaler Stärke bei der Landtagswahl über das Ziel gehen. Am besten natürlich so, dass wir ohne Koalitionspartner regieren müssen." Christian Doleschal, Bayerischer JU-Chef

Dass dieses Ziel gerade nicht so nah scheint, muss auch der Bayerische JU-Chef zugeben. Die Tage aktuell zeigten, so Doleschal, dass sie sich erstmal als Union insgesamt stabilisieren müssten. Allen voran sieht der Landesvorsitzende der Jungen Union vor allem die Schwesterpartei CDU in der Bringschuld: "Die CDU muss jetzt ihre personellen Hausaufgaben machen."

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