Zwei Plastiken zeigen Kaiser Heinrich II. und seine Frau Kunigunde, die jeweils die Hände zum Gebet falten.
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Eine Ausstellung in Bamberg zeigt, wie die Menschen vor 1.000 Jahren zu Zeiten von Kaiser Heinrich II und seiner Frau Kunigunde gelebt haben.

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Bequeme Betten, bunte Kleider: Kaiser-Alltag vor 1.000 Jahren

Bequeme Betten, bunte Kleider: Kaiser-Alltag vor 1.000 Jahren

Heuer jährte sich der Todestag von Kaiser Heinrich zum tausendsten Mal. Gemeinsam mit seiner Frau, Kaiserin Kunigunde, zählt Heinrich II. zu den herausragenden Persönlichkeiten des Mittelalters. Wie sie lebten, zeigt eine Ausstellung in Bamberg.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Im Historische Museum Bamberg erfahren Besucher in der Sonderausstellung: "Vor 1.000 Jahren: Menschen(leben) am Hof von Kunigunde und Heinrich II." einiges über das Leben im Mittelalter. Ohne Kaiser Heinrich II. würde es Bamberg nicht geben. Er hat das Bistum gegründet, ließ den Dom bauen und hat der Stadt zahlreiche Schätze hinterlassen, die zum Teil im Diözesanmuseum zu sehen sind. Die 1.000 Jahre alten opulent, verzierten Kaisergewände können Besucher in der Welterbe-Stadt noch heute bestaunen.

Kaiser Heinrich hat zu Lebzeiten dafür gesorgt, dass er nach seinem Tod weiterlebt. Die Menschen damals waren sehr religiös, erklärt Arne Schönfeld, Historiker und Kurator der Ausstellung im Historischen Museum Bamberg. Jeder Mensch war damals Christ und glaubte an das Paradies und Fegefeuer. "Wenn man keine Kinder hatte, so wie Heinrich und Kunigunde, dann musste man sich darum kümmern: Wer betet nach meinem Tod für mein Seelenheil, wer ist für mein Gedenken zuständig?" Somit waren für den Kaiser und die Kaiserin auch nach dem Tod jedes Gebet und die Heiligsprechung wichtig, um ins Paradies zu kommen.

Mittelalter sei vorurteilsbehaftete Zeit

In der Sonderausstellung zum Todestag von Heinrich erfahren Besucher im Historischen Museum überraschendes über das Leben im Mittelalter. Das Mittelalter sei eine sehr vorurteilsbehaftete Zeit, so Schönfeld. Vieles, was wir aus Filmen kennen, sei nicht so gewesen. Zum Beispiel seien die hygienischen Bedingungen anders gewesen, als viele denken, erklärt der Historiker. Die Menschen wuschen sich in Flüssen oder in Waschzubern. Auch Seifen habe man benutzt. "Es gibt keinen Grund, sich nicht zu waschen - auch nicht im Mittelalter", sagt Schönfeld.

Es sei jedoch schwierig, ein genaues Bild aus dieser Zeit zu rekonstruieren, weil nicht viel aufgeschrieben wurde. "Wir haben keine gesicherte Datenlage, um zu sagen: So war es! Sondern wir haben Schlaglichter, durch archäologische Funde, Chroniken und Urkunden, aus denen wir bestimmte Teile des Gesamtbildes herauslesen können. Die wir aber auch immer interpretieren müssen, weil in jeder Chronik die Meinung des Chronisten mitschwingt."

Mittelalter war bunter als wir glauben

Im Mittelalter waren die Menschen im Handwerk schon weit. Es habe bequeme Betten gegeben und auch die Kleidung der Menschen war farbenfroher, als wir denken, so der Historiker. Die Darstellung aus Filmen, in denen die Menschen nur braun und grau tragen, sei nicht richtig. Der Historiker zeigt auf einige bunte Stoffe. Mit einfachen Naturfarben haben die Menschen vor 1.000 Jahren ihre Stoffe problemlos färben können, erklärt Schönfeld.

Das Wohnen war allerdings etwas beengter, auch bei den Adligen. Trotzdem habe das Kaiserpaar wohl nicht komplett auf Luxus verzichten müssen. Sie haben, wenn sie in Bamberg waren, in der Kaiserpfalz gewohnt. Die Überreste der Steinmauern dieser 1.000-jährigen Behausung in der alten Hofhaltung sind noch erhalten.

Um in diesen Räumen leben zu können, musste der Raum an die Bedürfnisse angepasst werden, erklärt der Historiker. Es habe nicht wie heute Räume für bestimmte Tätigkeiten gegeben, sondern der Raum wurde der Tätigkeit angepasst. Wenn man schlafen wollte, haben Diener ein Bett in den Raum getragen. Wenn der Kaiser baden wollte, wurde der Waschzuber in den Raum gebracht. Gekocht wurde wahrscheinlich außerhalb der Kaiserpfalz.

Kaiserpaar war viel unterwegs

Das Kaiserpaar lebte nicht dauerhaft in Bamberg, sondern war meistens auf Reisen. Gemeinsam ging es von Stadt zu Stadt, um das Reich zu sichern, erklärt Schönfeld. Eine Hauptstadt habe es damals nicht gegeben. "Das alltägliche Leben des Paares basierte auf dem Reisekönigtum, das Ziehen von Ort zu Ort." Normalerweise sei das Paar auf geplanten Routen von Kaiserpfalz zu Kaiserpfalz oder von Kloster zu Kloster gezogen.

Die Ausstellung im Historischen Museum in Bamberg geht von Ende Oktober 2024 bis April 2025 und gibt mit Exponaten, Bildern und Filmen Einblicke in das Leben des bekannten Kaiserpaares aus dem Mittelalter.

Büste von Kaiser Heinrich II. und Kunigunde.
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Ausstellung zum 1.000 Todestag von Kaiser Heinrich II. in Bamberg

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