Wählerinnen geben im Türkischen Generalkonsulat in Hürth (NRW) ihre Stimme für die Parlaments- und Präsidentenwahl in der Türkei ab.
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Wählerinnen geben im Türkischen Generalkonsulat in Hürth (NRW) ihre Stimme für die Parlaments- und Präsidentenwahl in der Türkei ab.

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Bericht: Bundesregierung lehnte neun türkische Wahllokale ab

Bericht: Bundesregierung lehnte neun türkische Wahllokale ab

In zehn zusätzlichen Wahllokalen sollten türkeistämmige Deutsche an der türkischen Präsidentschaftswahl teilnehmen können, nur eines wurde genehmigt. Hintergrund waren laut "Zeit Online" offenbar Sicherheitsbedenken.

In Deutschland lebende Türken können einem Medienbericht zufolge an deutlich weniger Orten an der türkischen Präsidentschaftswahl teilnehmen als erwartet. Wie "Zeit Online" am Freitag berichtete, genehmigte das Auswärtige Amt nur eines der bundesweit zehn Wahllokale, die die Türkei zusätzlich zu ihren 16 Berufs- und Honorarkonsulaten bereits vor Wochen für die Stimmabgabe beantragte.

Einziges Wahllokal: in Kassel

Demnach müssen die vorgesehenen zusätzlichen Wahllokale in Kiel, Bielefeld, Dortmund, Siegen, Limburg, Fulda, Saarbrücken, Mannheim und Ulm aufgrund der fehlenden Genehmigung nun geschlossen bleiben. Einzig in Kassel können türkeistämmige Deutsche und in Deutschland lebende Türken demnach wählen, wobei auch dieser Standort erst am Donnerstag und nach Drängen der türkischen Seite freigegeben worden sei. Dem Bericht zufolge wurde der Standort Kassel auch nur deshalb genehmigt, weil dort bald ein Generalkonsulat eröffnen soll.

Absagen eine Stunde vor Dienstschluss

Wie "Zeit Online" weiter berichtete, ergingen die Absagen durch Berlin erst am Mittwochabend, also kurz vor Beginn der Auslandswahl am Donnerstag, an die Regierung in Ankara - eine Stunde vor dem dortigen Dienstschluss. Dem Online-Medium zufolge bestätigten sowohl das Auswärtige Amt als auch eine Sprecherin der türkischen Botschaft in Berlin den Vorgang.

Das Auswärtige Amt verwies zur Begründung demnach auf das Innenministerium, das auf Nachfrage zunächst keine Auskunft gab. Hintergrund waren laut "Zeit Online" aber offenbar Sicherheitsbedenken.

1,5 Millionen stimmberechtigte Türken in Deutschland

Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) hatte die Wahl zuvor als "riesiges Thema" für türkeistämmige Deutsche und in Deutschland lebende Türken bezeichnet. Es gehe dabei auch um "den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu mit Verweis auf Zahlen der türkischen Wahlkommission YSK berichtete, können gut 1,5 Millionen stimmberechtigte Türkinnen und Türken noch bis zum 9. Mai in Deutschland wählen. Bei den letzten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei 2018 machten rund 50 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland von ihrem Stimmrecht Gebrauch.

Mit Informationen der AFP

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Türken wählen in Deutschland.

Wahl in der Türkei
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Im Ausland lebende türkische Staatsbürger können seit Donnerstag, dem 27. April abstimmen, ob Erdogan im Amt bleibt oder abgelöst wird.

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