Bisher können S-Bahnen und Züge den Münchner Flughafen nur von Westen aus anfahren. Im Tunnelbahnhof unter den Terminals ist Endstation. Jetzt wurde die Röhre aber um eineinhalb Kilometer nach Osten verlängert. Den fertigen Rohbau haben Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) und Finanzminister Albert Füracker (CSU) zusammen mit Flughafenchef Jost Lammers besichtigt.
Baustahl wiegt mehr als der Eiffelturm
Für den Tunnel wurden 390.000 Kubikmeter – das sind rund 26.000 Lkw-Ladungen – Erde bewegt und etwa 150.000 Kubikmeter Beton verbaut. 16.000 Tonnen Baustahl wurden verwendet, das entspricht dem eineinhalbfachen Gewicht des Eiffelturms. Als nächstes Ziel soll die Strecke vom Tunnel oberirdisch bis nach Erding weitergeführt werden. Für den Schienenbau ist die DB Netz zuständig.
Ringschluss soll 2029 fertig sein
Den zwei Kilometer langen Streckenabschnitt, der vom Tunnel über den Haltepunkt Schwaigerloh bis zur neuen Abstell- und Wendeanlage führen wird, kann man nach jetzigem Stand ab Ende 2025 nutzen. Der gesamte "Erdinger Ringschluss" soll 2029 fertig sein und die laut Finanzminister Albert Füracker „historisch unzureichende Schienenanbindung“ deutlich verbessern. Er soll auch Teil der Bahnverbindung zwischen dem Flughafen und Südostbayern werden, und geplant ist, dass Fernzüge mittelfristig ebenfalls am Airport ankommen.
"Meilenstein" und "Schlüsselprojekt" auch für Südostbayern
Bei der Tunnelbesichtigung sprach Füracker, der auch Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzender ist, von einem "Meilenstein“ und von einem Beitrag zum Klimaschutz. Denn mit dem Ringschluss könnten viele Autofahrten zum Flughafen vermieden werden, und längerfristig werde er auch "ein Element zur Reduzierung von Kurzstreckenflügen" sein. Verkehrsministerin Kerstin Schreyer bezeichnete die Verlängerung des Flughafentunnels als ein "Schlüsselprojekt für die Aufwertung des Flughafenbahnhofs und zum späteren Ringschluss nach Erding und Südostbayern".
Große Bedeutung für Weiterentwicklung des Flughafens
Das Verkehrsministerium hat die 115 Millionen Euro für den Tunnel vorgestreckt. Letztlich will die Flughafen München GmbH (FMG) die Kosten aber selbst übernehmen. Eine bessere Anbindung an das Schienenverkehrsnetz sei für die weitere Entwicklung des Airports "von entscheidender Bedeutung“, betonte FMG-Chef Jost Lammers.
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