Besucht man Valentin Schwer zuhause, eröffnet sich eine ganze Welt rund um Kaffee. In der Küche stehen zwei große Siebträgermaschinen, daneben mehrere elektrische Kaffeemühlen und in den Schränken sammelt sich Kaffeezubehör aus aller Welt. Denn Kaffee fasziniert ihn schon lange. "Der Prozess, bis ein Espresso in der Tasse landet, ist einfach schön, und generell, wie komplex ein Getränk sein kann", schwärmt der Schüler. Obwohl er erst 18 Jahre alt ist, beschäftigt sich Valentin schon lange mit Kaffee. Denn die Leidenschaft für das Getränk liegt in der Familie. Vater Heinz Schwer ist ebenfalls großer Kaffeeliebhaber und hat Valentin damit angesteckt. Inzwischen ist es ein gemeinsames Hobby der beiden, auch wenn Heinz Schwer zugeben muss: "Mittlerweile macht er besseren Kaffee als ich."
Es kommt auf den richtigen Mahlgrad an
Damit sein Kaffee so gut gelingt, ist Valentin vor allem ein Punkt besonders wichtig. Der richtige Mahlgrad, also wie fein das Kaffeepulver ist. Der entscheidet nämlich über den Geschmack eines Kaffees. Das Problem: Jede Kaffeeröstung hat einen individuellen optimalen Mahlgrad. Und den gilt es herauszufinden. Bisher funktioniert das übers Ausprobieren, dabei werden aber immer wieder Kaffeebohnen verschwendet. Deshalb will Valentin für ein Schulprojekt untersuchen, ob es eine Eigenschaft gibt, an der man festmachen kann, welche Bohne welchen Mahlgrad benötigt.
Eineinhalb Jahre Espresso-Forschung
Dafür liest er sich in das Thema ein, entwickelt Hypothesen und führt Versuche durch. Seine Vermutung: Die Dichte einer Kaffeebohne könnte der entscheidende Faktor sein. Insgesamt eineinhalb Jahre arbeitet Valentin an dem Projekt und "verexperimentiert" dabei etwa 20 Kilo Kaffeebohnen, wie er lachend schätzt. "Unsere Küche war wie ein Kaffeelabor. Er musste Kaffee abdampfen und das hat ziemlich gerochen", erzählt sein Vater von der Zeit. Aber die Mühe lohnt sich, denn am Ende kann Valentin seine Hypothese bestätigen, es gibt einen Zusammenhang zwischen Dichte und perfektem Mahlgrad.
Vom Schulprojekt zum "Jugend forscht"-Sieger
Als das Schulprojekt immer größer wird, empfiehlt ein Lehrer Valentin, sich bei dem Wissenschaftswettbewerb "Jugend forscht" zu bewerben. Ein richtiger Riecher, denn Valentin wird im April mit seinem Projekt Preisträger im bayerischen Landeswettbewerb. Damit qualifiziert er sich auch für das bundesweite Finale, das ab heute in Heilbronn stattfindet. Ob er auch dort die Jury überzeugt, wird sich bei der Preisverleihung am Sonntag zeigen.
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