Ein junger Mann steht an einem Biertank und lächelt. Er hält mit einer Hand ein Pilsglas in der Hand. Mit der anderen Hand betätigt er den Hahn des Tanks. Es fließt Bier aus dem Tank in das Glas.
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk 2024
Videobeitrag

Bester Nachwuchsbrauer: Hopfen und Malz sind nicht verloren

Videobeitrag
>

Bester Nachwuchsbrauer: Hopfen und Malz sind nicht verloren

Bester Nachwuchsbrauer: Hopfen und Malz sind nicht verloren

Die besten Nachwuchsbrauer aus Bayern beweisen am 1. Oktober im Landkreis Bamberg ihr Talent. Bei den Meisterschaften der Brauer und Mälzer ist auch Oberfrankens bester Nachwuchsbrauer dabei: Johannes Hartmann fasziniert die Vielfalt des Bierbrauens.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Johannes Hartmann gibt Hopfen in die Brauereimaschine und schraubt den Deckel der Anlage sorgfältig zu. Der 21-Jährige muss für den Landesentscheid der Brauer und Mälzer am 1. Oktober gut vorbereitet sein und viel wissen, denn der Brauprozess verschiedener Biersorten ist komplex. Die sieben besten bayerischen Nachwuchsbrauer sind beim Landesentscheid in Huppendorf im Landkreis Bamberg dabei. Dort will Hartmann - als aktuell bester Oberfranke - zum besten Nachwuchsbrauer in ganz Bayern gewählt werden.

Kreativität ist beim Bierbrauen gefragt

Die verschiedenen deutschen Brauereien bieten insgesamt mehr als 6.000 Biere mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen an. Bierrezepte gibt es viele. Ähnlich wie beim Kochen sei bei einem Landesentscheid der Kreativität keine Grenze gesetzt, erklärt der Jungbrauer Johannes Hartmann. "Aber ich sollte schon eine Vorstellung haben und wissen, worauf es ankommt, wenn ich ein Helles oder Pils brauen will. Welche Hopfensorten nehme ich zum Beispiel, welche Malzsorten."

Jungbrauer will Jury beim Landesentscheid überzeugen

Hartmann weiß, dass es nicht einfach wird, zum besten bayerischen Brauer ausgezeichnet zu werden. Denn in theoretischen und praktischen Prüfungen werden die Brauer in verschiedenen Bereichen getestet. Von der Berechnung des Bitterstoffgehalts im Hopfen bis hin zum Testen des Zuckergehalts im Sud, es kann alles drankommen, so Hartmann. Das Wissen aus drei Jahren Berufsschule könne abgefragt werden. "Es wird auf jeden Fall schwer. Ich bin gut vorbereitet. Aber alle, die es so weit geschafft haben, sind natürlich auch super."

Viele Faktoren beeinflussen Biergeschmack

Der 21-jährige Hartmann hat seine Ausbildung zum Brauer und Mälzer in diesem Jahr bei der Brauerei Kundmüller in Viereth-Trunstadt im Landkreis Bamberg erfolgreich abgeschlossen. Zu seinem Berufswunsch sei er eher zufällig durch ein Projektseminar im Bierbrauen am Gymnasium gekommen. Seitdem fasziniere ihn am meisten die Vielfalt des Brauens.

Auch wenn Bier nur aus den Rohstoffen Wasser, Hopfen, Malz und Hefe hergestellt wird, können die Geschmacksrichtungen sehr unterschiedlich sein. Alles, was man im Brauprozess macht, habe einen Einfluss auf den Geschmack, erklärt Hartmann. Zum Beispiel verändere sich der Geschmack, je nachdem, wann der Hopfen im Brauprozess dazu gegeben werde und welche Malzsorte hinzugefügt werde. Auch die Hefesorten beeinflussen den Biergeschmack.

Mit seinem Talent konnte Hartmann auch Chef und Ausbilder Roland Kundmüller überzeugen, der den 21-Jährigen bei den Vorbereitungen zum Landesentscheid unterstützt. "Wenn er was anpackt, dann ist er ehrgeizig. Und wenn es mal eine Stunde länger dauert, dann macht er die Arbeit exakt so, wie es sein soll", lobt Roland Kundmüller den Nachwuchsbrauer.

Nachwuchssuche bei Brauereiberuf? "Kein Problem"

Der Beruf Brauer und Mälzer bietet eine Ausbildung mit biologischen, chemischen, physikalischen, technischen und verfahrenstechnischen Inhalten. In Oberfranken begannen laut der Handwerkskammer in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich 18 Brauer und Mälzer pro Jahr eine Ausbildung. Nachwuchs zu finden, sei kein Problem, so Roland Kundmüller. Der Beruf des Brauers sei nach wie vor gefragt, so der Deutsche Brauer Bund.

In den vergangenen Jahren habe die Zahl der Brauereien in Deutschland deutlich zugenommen und auch die Biervielfalt. Mit mehr als 1.500 Brauereien sei die Brauereidichte in Deutschland am höchsten. Allein in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern befänden sich etwa 70 Prozent der deutschen Brauereien.

Deutsche Meisterschaft im Handwerk findet jährlich statt

Die bayerische und deutsche Meisterschaft im Handwerk findet jährlich statt. Aus rund 130 Gewerken nehmen rund 3.000 Teilnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung in den Handwerksberufen teil. Der Wettkampf ist in mehrere Ebenen unterteilt: von der Innungs- über die Kammer- und Landesebene bis hin zum Bundeswettbewerb der Landessieger. Nach der bayerischen Meisterschaft folgt die deutsche Meisterschaft.

Bei den Bierbrauern erhalten die besten drei in Bayern ein Stipendium für ihren Meistertitel. Der bayerische Gewinner nimmt an der deutschen Meisterschaft teil. Danach geht es für viele international weiter: mit der Teilnahme an der Europameisterschaft (EuroSkills) und der Weltmeisterschaft (WorldSkills).

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!