Es war schon zwei Uhr nachts, als ein volltrunkener 45-Jähriger an der unterirdischen S-Bahnstation im Münchner Hauptbahnhof über den Bahnsteig torkelte. Er stolperte, verlor das Gleichgewicht und stürzte auf die Gleise. Offenbar hatte ihn dabei niemand gesehen. Wegen des streikbedingt ausgedünnten Fahrplans fuhr in dieser Zeit keine S-Bahn ein.
In Hohlraum gerettet
Wie die Bundespolizei berichtet, war der Mann mit 2,8 Promille im Blut zu betrunken, um zurück auf den Bahnsteig zu klettern. Doch war er klar genug, um sich in den Schutzraum unter der Bahnsteigkante zu retten. Dort rollte er sich zusammen und schlief ein. Das ergab vermutlich die spätere Auswertung der Überwachungskameras.
Erstmal Rausch ausschlafen
Erst ein S-Bahn-Fahrer entdeckte den 45-Jährigen neben dem Gleis, als er mit dem Zug in den Hauptbahnhof einfuhr. Er alarmierte sofort die Bundespolizei. Die Beamten bargen den Betrunkenen aus dem Hohlraum und brachten ihn zur Wache. Dort durfte der Mann seinen Rausch ausschlafen und schließlich heimgehen. Ermittlungen drohen ihm nach Angaben einer Sprecherin der Bundespolizei nicht, weil es keine Gefährdung des Bahnverkehrs gegeben habe.
Bahn rät, im Schutzraum auf Hilfe zu warten
Immer wieder stürzen Fahrgäste ins Gleisbett. Dabei geht es schnell um Leben und Tod, da die S-Bahnen oft im Minutentakt fahren. Viele Fahrgäste wissen nichts von dem Sicherheitsraum unter dem Bahnsteig. Die Bahn rät, sich bei einem Sturz auf die Gleise sofort in den Hohlraum zu retten, der auf der gesamten Länge des Bahnsteigs angelegt ist. Keinesfalls sollten Gestürzte versuchen, selbst wieder nach oben zu klettern, sondern im Hohlraum auf Hilfe warten. Alles andere sei zu gefährlich.
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