Die Luegbrücke auf der Brennerstrecke ist rund 2 Kilometer lang
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Die Luegbrücke im Wipptal hat ihre Lebenszeit erreicht

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Luegbrücke: Ab Januar wird es eng vor dem Brenner

Luegbrücke: Ab Januar wird es eng vor dem Brenner

Es könnte ein Verkehrschaos geben – eng wird es in jedem Fall: Die Luegbrücke auf der Brennerroute in Tirol wird ab Januar saniert. Das hat Folgen für Urlauber und Fernfahrer von und nach Italien. Ein neues Verkehrsleitsystem am Brenner soll helfen.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Wer nach Südtirol, an den Gardasee oder an die Adria möchte, kommt um die Luegbrücke meist nicht herum. Sie befindet sich kurz vor dem Brenner. Allerdings ist die zwei Kilometer lange Brücke schon recht marode, sie wurde Ende der 1960er Jahre gebaut. Nun muss das Tragwerk dringend entlastet werden.

Ein- und zweispurig ab 2025

Der österreichische Autobahnbetreiber, die Asfinag, hat gemeinsam mit den Behörden ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Luegbrücke ausgearbeitet. Davon sind alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere der Schwerverkehr, betroffen: Die Luegbrücke wird ab dem 1. Januar überwiegend einspurig zu befahren sein. Zu Hauptreisezeiten - immerhin an 170 Tagen - soll es temporär zwei Fahrspuren auf der Brücke geben. Das wird große Staus und Verzögerungen reduzieren, ist sich die Asfinag sicher.

An Tagen mit zwei Fahrspuren gilt aber eine neue Verkehrsführung: Fahrzeuge über 3,5 Tonnen wechseln in die Brückenmitte, damit werden die Brückenränder entlastet. Das heißt, die Lkw fahren dann mittig, die Pkw außen.

Neues Verkehrsleitsystem am Brenner

Die Asfinag errichtet für rund 12 Millionen Euro ein neues Verkehrsleitsystem am Brenner. Auch neue Fahrbahnmarkierungen wird es geben. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen müssen an Tagen mit zwei Fahrspuren dringend in der Mitte fahren. Damit sie das auch tun, werden nun Waagen in Nößlach und am Brenner in die Fahrbahn eingelassen. Schwerere Fahrzeuge werden dann ausgeleitet und auf die richtige Fahrspur umgeleitet. Eine große logistische Herausforderung, meint Asfinag-Geschäftsführer Stefan Siegele im BR-Interview.

Wer meint, eventuelle Staus umfahren zu können, kommt nicht weit: Neue Schrankenanlagen an den Ausfahrten, die auch mit Personal bestückt werden, sollen die Anliegergemeinden vor Ausweichverkehr schützen.

Lkw-Fahrverbote an 15 Tagen

Die Asfinag kündigt Lkw-Fahrverbote an 15 Tagen an, die als besonders verkehrsreich gelten. Die Wirtschaft verlange Planbarkeit, Fahrverbote seien hier das beste Mittel. Die Asfinag gibt in Kürze einen Fahrkalender heraus, mit dem alle Speditionen, Logistiker und Busunternehmer ihr Geschäftsjahr 2025 planen könnten.

Über den Brenner fahren jährlich rund 2,5 Millionen Lastkraftwagen. Die Asfinag will nun eine europaweite Informationskampagne starten, um ihre Maßnahmen bekannt zu machen.

Und wie sieht es aus mit den Lkw-Blockabfertigungen zu Bayern? Zusätzliche Lkw-Dosiertage seien nicht geplant, heißt es. Spontane Blockabfertigungen seitens Tirol sind bei besonderen Vorkommnissen bereits heute möglich und auch üblich.

Asfinag: Brücke ist sicher

Verkehrssicherheit sei das oberste Gebot, das Befahren der Luegbrücke sei sicher, betont Asfinag-Geschäftsführer Stefan Siegele. Und niemand müsse wegen des neuen Verkehrskonzeptes seinen Urlaub im Süden canceln. Siegele empfiehlt Urlaubern a-typisch zu planen. Also nicht unbedingt nur samstags oder zu Ferienbeginn loszufahren.

Im Frühjahr 2025 soll, wenn es nach der Asfinag geht, der Neubau für die neue Luegbrücke starten, die dann 2027 fertig sein könnte. Bis dahin läuft der Verkehr über das bisherige Bauwerk mit dem nun neuen Verkehrskonzept.

Einschränkungen gibt es allerdings bereits am kommenden Montag, den 7. Oktober, da Sanierungen am Fahrbahnbelag auf der Brücke nötig sind: Die Luegbrücke ist für rund drei bis vier Wochen wegen dieser Bauarbeiten nur einspurig zu befahren.

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