Der öffentliche Personennahverkehr im Landkreis Ebersberg soll durch den Brenner-Nordzulauf nicht beeinträchtigt werden. Das versicherte die Deutsche Bahn am Dienstagabend bei einem öffentlichen Hearing zum Brenner-Nordzulauf.
Es sei nicht planmäßig vorgesehen, dass Fern- oder Güterverkehrszüge die S-Bahn-Gleise zwischen Grafing und Trudering nutzen, so der Gesamtprojektleiter Matthias Neumeier. Nur im Störfall könne es vorkommen, dass Regionalzüge auf den S-Bahn-Gleisen fahren, so der Planer bei dem Hearing.
Hearing im Landratsamt Ebersberg
Das Planerteam der Deutschen Bahn informierte zum aktuellen Planungsstand und erklärte das weitere Vorgehen. Im Landkreis Ebersberg liegen derzeit fünf Streckenvarianten auf dem Tisch. Darunter befindet sich eine "Bürgertrasse", die nach Vorschlägen von zwei Bürgern in die Planungen der Deutschen Bahn mit aufgenommen wurde. Im Sommer wird die DB die Vorzugstrasse, "die beste Variante", für den Landkreis Ebersberg präsentieren.
Detailfragen zu Tunnel, FFH-Gebiet und Soldatenfriedhof
Viele Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Ebersberg fürchten um Landschaft und Natur, Landwirte fürchten um ihre Flächen. Projektleiter Dieter Müller ging auf einige Fragen ein: Das FFH-Gebiet nördlich von Assling solle mithilfe eines Brückenbauwerks nicht beeinträchtigt werden. Ob der Soldatenfriedhof bei Elkhofen beeinträchtigt werde, sei dagegen noch offen. Projektleiter Neumaier erteilte einer vollen Tunnelvariante von Ostermünchen bis Grafing erneut eine Absage. Die Deutsche Bahn habe das Gebot der Wirtschaftlichkeit bei der Planung zu berücksichtigen, das sei eine Vorgabe des Bundesverkehrsministeriums.
Widerspruch und Appelle
Wirtschaftlichkeit sei dann gegeben, wenn geringster Flächenverbrauch und höchster Bürgerschutz gegeben sei, sagte etwa der Kreisobmann des Bauernverbands Franz Lenz. "Wir brauchen Sie an unserer Seite", appellierte eine Sprecherin des Arbeitskreises Bahnlärm Kirchseeon an die Deutsche Bahn. Eine Sprecherin aus Assling machte deutlich, das ein bestandsnaher Ausbau bei Assling enorme Probleme für die Anwohner nach sich ziehe. Es werde stets von einem Jahrhundertprojekt gesprochen, im 21. Jahrhundert könne man doch mehr Tunnelanteile erwarten, so die Asslingerin.
Geringes Bürgerinteresse
Die Veranstaltung im Landratsamt Ebersberg mit der Deutschen Bahn wurde auf Antrag der SPD-Kreistagsfraktion angesetzt und online auf Facebook übertragen. Das Interesse der Bürger hielt sich allerdings in Grenzen. In der Spitze hatte die Onlineveranstaltung rund 40 Besucher.
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