Der Sieger bei der Bundestagswahl in der Oberpfalz heißt CSU. Die Direktkandidaten konnten wieder alle vier Wahlkreise für sich entscheiden, auch wenn sie zum Teil deutliche Verluste gegenüber der Bundestagswahl 2017 hinnehmen mussten.
Trotz Verlusten bleibt die CSU in Regensburg stärkste Kraft
Im Wahlkreis Regensburg hat der CSU-Direktkandidat Peter Aumer sein Direktmandat mit 35,3 Prozent der Stimmen verteidigt, doch er musste Verluste hinnehmen. Bei der Bundestagswahl 2017 war er noch auf 40 Prozent der Stimmen gekommen. Dennoch lag er deutlich vor der SPD-Direktkandidatin Carolin Wagner, die 16,6 Prozent erreichte. Knapp dahinter folgt Stefan Schmidt von den Grünen mit 15,3 Prozent. Freie-Wähler Direktkandidat Rainer-Michael Rößler holt 9,1 Prozent. Dieter Arnold von der AfD kommt auf 8,4 Prozent, Ulrich Lechte von der FDP auf sieben Prozent.
Auch bei den Zweitstimmen ist die CSU mit 30,9 Prozent die stärkste Kraft, musste aber ein Minus von 6,9 Prozentpunkten hinnehmen. Dahinter liegt die SPD mit 17,4 Prozent, dicht gefolgt von den Grünen, die 16,2 Prozent der Zweitstimmen im Wahlkreis Regensburg erreichten. Die FDP kam bei den Zweitstimmen auf 9,5 Prozent, die AfD auf 8,8 Prozent. Die Freien Wähler erhielten 8,4 Prozent.
Aus Regensburg schaffen den Wiedereinzug in den Bundestag über die Liste: Ulrich Lechte von der FDP und Stefan Schmidt von den Grünen. Auch für die Regensburger SPD-Kandidatin Carolin Wagner hat es gereicht.
Neue CSU-Direktkandidatin im Wahlkreis Schwandorf erfolgreich
Die CSU-Direktkandidatin im Wahlkreis Schwandorf, Martina Englhardt-Kopf, die zum ersten Mal angetreten war, erreichte laut dem vorläufigen Endergebnis 35,1 Prozent. Das bedeutete ein Minus von 13,4 Prozentpunkten für das Direktmandat der CSU im Vergleich zur Bundestagswahl 2017. Damals war Karl Holmeier angetreten, der sich diesmal nicht mehr zur Wahl stellte.
Englhardt-Kopf führt ihr Ergebnis unter anderem auf die höhere Zahl an Direktbewerbern im Wahlkreis zurück. Zudem müsse sie als neue Kandidatin in diesem großen Flächenwahlkreis erst einmal einen Bekanntheitsgrad aufbauen, was eine ungleich schwierigere Ausgangslage bedeute. Die Direktkandidatin der SPD, Marianne Schieder, erreichte mit 22,8 Prozent das zweitstärkste Ergebnis, drittstärkster Direktkandidat wurde Christian Benedikt Schindler von den Freien Wählern (15,8 Prozent).
Bei den Zweitstimmen wurde ebenfalls die CSU mit 34,1 Prozent stärkste Kraft, dahinter folgen die SPD mit 17,9 Prozent, die Freien Wähler mit 14,4 Prozent und die AfD mit 13,5 Prozent. FDP und Grüne kamen auf 7,3 und 6,4 Prozent.
Über die Liste ziehen Marianne Schieder von der SPD und die Grünen-Kandidatin Tina Winklmann aus Wackersdorf ein.
Susanne Hierl folgt auf Alois Karl im Wahlkreis Amberg
Die CSU-Kandidatin Susanne Hierl gewann den Wahlkreis Amberg. Die 48-jährige Rechtsanwältin folgt damit auf ihren Parteikollegen Alois Karl, der nach zwölf Jahren in Berlin seine politische Laufbahn beendet hat. Hierl, die Kreisvorsitzende der CSU Neumarkt ist, holte 40,3 Prozent der Erststimmen, 7,4 Prozent weniger als ihr Vorgänger 2017. In ihrem Heimatlandkreis Neumarkt gaben ihr sogar 43,7 Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Erststimme, in ihrem Heimatort Berg knapp 51 Prozent.
Hinter Hierl schnitt SPD-Direktkandidat Johannes Foitzik mit 16 Prozent der Erststimmen am besten ab. Auf die Freie-Wähler-Kandidatin Daisy Miranda entfielen 12,1 Prozent der Erststimmen, auf den AfD-Politiker Peter Boehringer 10,4 Prozent.
Bei den Zweitstimmen kommt die CSU im Wahlkreis Amberg auf 35,1 Prozent, ein Minus von 7,6 Prozentpunkten. Die SPD kam auf 18,3 Prozent. Dahinter folgen: AfD (10,4 Prozent), Freie Wähler (9,5 Prozent), Grüne (9,4 Prozent) und FDP (8,7 Prozent).
Über die Liste zieht Peter Boehringer ein, er war Spitzenkandidat der AfD in Bayern.
Albert Rupprecht verteidigt CSU-Direktmandat in Weiden
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht verteidigte sein Direktmandat im Wahlkreis Weiden. Der 53-jährige Diplom-Volkswirt gewann den Wahlkreis mit 38,5 Prozent der Stimmen, musste aber ein Minus von 7,8 Prozentpunkten hinnehmen. Auf Platz zwei landete Ulrich Grötsch von der SPD mit 22,5 Prozent. Auch er wird aber im Bundestag bleiben: Der frühere Generalsekretär der Bayern-SPD führte die Landesliste seiner Partei an.
Bei den Zweitstimmen holte die CSU 35,4 Prozent, 7,7 Prozentpunkte weniger als 2017. Die SPD kam auf 22,4 Prozent. Weitere Zweitstimmenergebnisse: AfD 11,3 Prozent, Freie Wähler 9,2 Prozent, FDP 7,3 Prozent, Grüne sieben Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 79,8 Prozent.
Weiden war der Wahlkreis mit den meisten Direktkandidaten in der Oberpfalz. Darunter war der Landwirt Konrad Dippel aus Trabitz. Der 50-Jährige kandidierte zum fünften Mal als unabhängiger Kandidat für den Bundestag und holte 7,1 Prozent.
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