Auch der Austausch von Türschlössern wurde von der Regensburger Call-Center-Firma „Der Handwerker-Engel“ vermittelt.
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Auch der Austausch von Türschlössern wurde von der Regensburger Call-Center-Firma „Der Handwerker-Engel“ vermittelt.

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Bundesweite Call-Center-Abzocke: Geschäftsführer angeklagt

Bundesweite Call-Center-Abzocke: Geschäftsführer angeklagt

Gegen den Geschäftsführer der Regensburger Call-Center-Firma "Der Handwerker-Engel" ist Anklage erhoben worden. Es geht um Wucher sowie gewerbs- und bandenmäßigen Betrug. Der 53-Jährige und ein mutmaßlicher Komplize befinden sich in U-Haft.

Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat Anklage gegen den Geschäftsführer der Regensburger Call-Center-Firma "Der Handwerker-Engel" erhoben. Sie wirft ihm bei der Vermittlung von Handwerkerleistungen bundesweit über 200 Fälle des versuchten und vollendeten gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs vor. In rund 40 dieser Fälle wird er außerdem des Wuchers beschuldigt. Der 53-Jährige und ein ehemaliger Mitarbeiter sitzen seit Ende Mai in Untersuchungshaft.

Anklage gegen fünf Personen

Außerdem hat die Staatsanwaltschaft gegen drei weitere Personen Anklage erhoben, so auch gegen die Geschäftsführerin der Nachfolgefirma "Renner", die das Call-Center in Regensburg mittlerweile betreibt. Das Unternehmen vermittelt Handwerkeraufträge aus ganz Deutschland an im Land verteilte Monteure.

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: überhöhte Preise – teilweise bis zum Fünffachen des angemessenen Preises – und zu Unrecht erhobene Stornogebühren. Außerdem sollen Kunden über den tatsächlichen Standort der Firma getäuscht worden sein. Ehemalige Mitarbeiter haben dem Bayerischen Rundfunk berichtet, dass für viele Städte Internetseiten erstellt wurden, die den Eindruck von örtlichen Handwerksbetrieben erwecken sollten. Auch im Call-Center sollen Kunden dahingehend getäuscht worden sein, so die Staatsanwaltschaft.

Bis zu 600 Aufträge täglich

Den Ermittlungsergebnissen zufolge sollen im Call-Center rund 2.000 Anrufer täglich aufgeschlagen sein, wodurch es zu rund 600 Aufträgen am Tag gekommen sei, von denen ein Teil aber wieder storniert wurde. Nach der Anklageerhebung muss nun das Landgericht Regensburg über die Zulassung entscheiden.

Wann es zu einem möglichen Prozess kommen könnte, ist derzeit noch unklar. Der Strafverteidiger des Hauptbeschuldigten war bisher noch nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

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